Bahrain verbietet Nachrichten-Service für Blackberry-Nutzer

Die bahrainische Regierung hat es einem Journalisten untersagt, weiterhin tausende Blackberry-Nutzer mit Zusammenfassungen von Nachrichten zu beliefern. Ihm fehle die dafür nötige Lizenz.

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Das arabische Königreich Bahrain hat einen populären lokalen Nachrichtendienst für Blackberry-Nutzer gestoppt. Wie die Nachrichtenagentur Bahrain News Agency berichtete, hat sich die Anbieterin, die Muhannad Group, damit abgefunden, dass sie den "Bahrain Breaking News Service" künftig nicht mehr anbieten dürfe. Die Behörde für Information in der bahrainischen Hauptstadt Manama begründete das Verbot mit einer fehlenden Lizenz für die Aussendung von Nachrichten.

Der bahrainische Journalist Muhannad Sulaiman hat seit diesem Jahr mehr als 10.000 Blackberry-Nutzer täglich über eine Chat-Anwendung eine Zusammenfassung der wichtigsten Nachrichten der lokalen Tageszeitungen geliefert. Er geriet damit früher bereits in Konflikt mit den Behörden, die meinten, die Verbreitung von Nachrichten auf diese Weise und ohne offizielle Erlaubnis könne zu Chaos und Verwirrung führen. Die Organisation Reporter ohne Grenzen meinte im April, das sei ein Angriff auf die Pressefreiheit.

Im Internet surfen und E-Mails versenden können die Besitzer der Smartphones in Bahrain weiterhin. Ein anderer lokaler Anbieter darf weiterhin Nachrichten für die Blackberry-Nutzer des Landes verbreiten.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten soll es bald nicht mehr möglich sein, per Blackberry verschlüsselte E-Mails zu versenden. Mit den Behörden Saudi-Arabiens, die diesen Dienst ebenfalls hatten abstellen wollen, hatte der Blackberry-Betreiber Research in Motion (RIM) dagegen im vergangenen August eine Kompromisslösung gefunden. Mit Indien verhandelt RIM noch. (anw)