Smartphone-Spionage

Der Software-Entwickler Chetstriker hat seine bislang auf Mobilgeräten mit Windows Mobile verfügbare kostenlose Spionagesuite Phone Creeper mit einem neuen, unauffälligerem Installer versehen und arbeitet an einem Port für Android-Smartphones.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Die App Phone Creeper installiert sich in der Version 0.95 nach Aussage ihres Entwicklers Chetstriker automatisch und ohne erforderlichen Reboot auf Windows-Mobile-Smartphones. Eine Portierung für Android-Handys ist laut Chetstriker schon weit gediehen und soll erscheinen, sowie die Windows-Mobile-App den Versionsstand 1.0 erreicht hat.

Damit die Software aktiv werden kann, ist in der neuesten Ausgabe offenbar nichts weiter erforderlich, als dass der Benutzer das heruntergeladene Software-Archiv auf eine SD-Karte kopiert und diese ins Handy einschiebt. So lange die Karte im Handy steckt, soll sich die App automatisch installieren und sich auch nach einem Hard-Reset erneut aufspielen, ohne dass der Handy-Benutzer davon etwas mitbekommt oder dass danach Anzeichen des laufenden Prozesses sichtbar würden. Das Programm wird durch SMS-Kommandos ferngesteuert und kann Auskünfte über gesendete und empfangene SMS-Nachrichten – sogar zwischenzeitlich gelöschte – sowie Telefon-Verbindungsdaten zurückmelden. Ebenfalls auf eine entsprechende SMS hin soll es auch auf dem Gerät installierte Programme aufrufen oder den PDA komplett sperren können.

Passend zur Spy-App offeriert der Entwickler seit einiger Zeit auch die Spionageabwehr RemoveCreeper, ebenfalls zum kostenlosen Download auf dem Smartphone-Portal xdadevelopers.

Kommerzielle Absichten lässt das Projekt des spendenfinanzierten Portals nicht erkennen; vielmehr dürfte die Motivation zur Programmentwicklung so ähnlich aussehen wie hinter der älteren, vergleichbaren Spionageanwendung PhoneSnoop für Blackberry: Deren Entwickler Sheran Gunasekera erklärte angesichts kommerzieller Anwendungen, die Handys in ferngesteuerte Wanzen verwandeln: "Es ist weithin unbekannt, dass solche Bedrohungen existieren. Ich wollte diesem Problem etwas Aufmerksamkeit verschaffen. Deshalb verbreite ich [meine Software] gratis und versuche aufzuzeigen, dass so etwas möglich ist." (hps)