Grafikchips: AMD noch knapp vor Nvidia

AMD liegt hinsichtlich des Grafikchip-Marktanteils laut Jon Peddie Research auch im dritten Quartal 2010 noch leicht vor Nvidia. Unbestrittener Marktführer bleibt Intel.

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Auch im dritten Quartal des Jahres konnte AMD mehr Grafikchips als Nvidia absetzen. Dies melden die Marktforscher von Jon Peddie Research (JPR). 22,3 Prozent der verkauften Grafikchips kamen demnach von AMD, Nvidia folgte knapp mit 21,2 Prozent. Intel ist nach dieser Statistik weiterhin klarer Marktführer mit 55,6 Prozent Marktanteil, da die Analysten auch in Chipsätzen und Prozessoren integrierte Grafikkerne mitzählten. VIA/S3, Matrox und SIS kamen zusammen auf einen Anteil von knapp 1 Prozent.

Nvidias GeForce GTX 460 mit dem überarbeiteten GF104-Grafikchip beseitigte viele Schwachstellen der kritisierten GF100-Vorgänger.

Im Vergleich zum zweiten Quartal 2010 konnte Nvidia um einen halben Prozentpunkt zulegen, während AMD 2,7 Prozentpunkte verlor. Ein Grund dafür könnten unter anderem Nvidias GTX-460-Modelle sein, die durch den überarbeiteten GF104-Grafikchip einige Probleme der durch eine hohe Leistungsaufnahme gekennzeichneten GF100-Grafikchips ausmerzen und dazu ein vergleichsweise gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Seit Kurzem attackiert AMD mit den Radeon HD 6850 und HD 6870 eben jenes Preissegment. Dennoch befindet sich Nvidias GPU-Anteil im Vergleich zum Vorjahresquartal im freien Fall, er ging um 16,1 Prozent zurück. Intel (+3,7 Prozent) und AMD (+11,0 Prozent) konnten dagegen in dieser Zeitspanne zulegen.

Nvidia gibt sich aber weiterhin kämpferisch und will Gerüchten zufolge im kommenden Monat – derzeit geht man vom 22. November aus – eine neue High-End-Grafikkarte vorstellen und sie gegen die zur gleichen Zeit erwarteten HD-6900-Grafikkarten mit den neu entwickelten Cayman-Chips positionieren. Intel plant, Anfang 2011 die ersten Sandy-Bridge-Hauptprozessoren vorzustellen, bei dem ein Grafikprozessor auf demselben Siliziumchip sitzt. AMDs CPU-GPU-Kombiprozessor Llano wird Mitte des kommenden Jahres erwartet und besitzt einen DirectX-11-fähigen Grafikchip, dessen Leistung in etwa auf die einer Radeon HD 5550 geschätzt wird.

Jon Peddie Research erwartet für das Jahr 2010 insgesamt rund 473 Millionen verkaufte Grafikchips.

(Bild: c't / Datenquelle: Jon Peddie Research)


Die Absolutwerte teilte Jon Peddie zunächst nicht mit. Auf Nachfrage von heise online stellte sich aber heraus, dass einige Werte in der aktuellen Presseerklärung nicht richtig sind. Rund 10 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals sollte die Anzahl der insgesamt verkauften Grafikchips im dritten Quartal laut Peddie-Pressemitteilung liegen, der Marktforscher räumte gegenüber heise online aber ein, dass die Verkäufe um 1,24 Prozent zurückgegangen sind und die GPU-Produzenten im dritten Quartal 2010 insgesamt 115,95 Millionen Grafikchips absetzten. Auch die in der Pressemitteilung erwähnte Zahl von 8 Millionen verkauften iPads und 70 Millionen abgesetzten Note- und Netbooks im dritten Quartal ist falsch: Tatsächlich verkaufte Apple rund 4,1 Millionen iPads in dieser Zeitspanne. Wie Peddie schließlich einräumte, wurden 59,2 Millionen mobile Grafikchips abgesetzt – sie machen demnach also mehr als 50 Prozent der verkauften GPUs aus. Dennoch ging die Zahl der verkauften Notebook-Grafikchips laut Peddie im Vergleich zum zweiten Quartal um 8,44 Prozent zurück. (mfi)