Motorola schlägt mit Patentklage gegen Microsoft zurück

Einen Tag nachdem Microsoft im Patentstreit mit Motorola nachgelegt hatte, schlägt der Mobilfunkpionier mit einer Gegenklage zurück und bezichtigt den Software-Riesen nun seinerseits der Patentverletzung.

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Die Flut von Patentklagen auf dem hart umkämpften Smartphone-Markt ebbt nicht ab. Nun hat Motorola zu einem Gegenschlag gegen Microsoft ausgeholt. Der Mobilfunkpionier bezichtigt den weltgrößten Softwarekonzern, insgesamt 16 Patente zu verletzen. Die damit geschützten Verfahren soll Microsoft in Betriebssystemen für Smartphones und PCs sowie Anwendungen und der Spielkonsole Xbox einsetzen.

Motorola-Manager Kirk Dailey machte laut dpa keinen Hehl daraus, dass die Klage eine Antwort auf Microsofts Klage von Anfang Oktober ist. Microsoft hatte Motorola im Oktober beschuldigt, mit seinen Android-Smartphones von Microsoft gehaltene Patente unter anderem bezüglich der Datensynchronisation zu verletzen. Der Redmonder Softwarekonzern hatte in dem Streit erst am Dienstag nachgelegt und eine zweite Front eröffnet: In dem neuen Verfahren wirft Microsoft dem Konkurrenten vor, Lizenzen für standardrelevante Patente zu WLAN-Technologien und dem Videokompressionsverfahren H.264 nicht zu fairen Bedingungen anzubieten.

Verschiedene Smartphone-Technologien sind derzeit Gegenstand von Gerichts- und anderer Verfahren, in denen Patentinhaber und Lizenznehmer ihr Terrain auf dem wachsenden Smartphone-Markt abzustecken versuchen. So streitet sich Motorola derzeit auch mit dem iPhone-Hersteller Apple vor Gericht, der wiederum Patentstreitigkeiten mit den Konkurrenten Nokia und HTC austrägt.

Zu den Auseinandersetzungen um Smartphone-Patente siehe auch in der aktuellen Ausgabe der c't:

  • Florian Müller: Smart Wars. Um Smartphone-Technologien ist ein regelrechter Patentkrieg entbrannt. c't 24/10.

(vbr)