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CeBIT hofft auf 4-Säulen-Strategie

Das überarbeitete Konzept mit jeweils einer Sparte für Geschäftskunden, die öffentliche Hand, Forschung und Privatnutzer soll dafür sorgen, dass die Computermesse im Konkurrenzkampf mit anderen Branchentreffen ein schärferes Profil gewinnt.

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Von
  • Jan-Henrik Petermann
  • dpa

Die weltgrößte IT-Messe CeBIT hofft im März 2011 nach mehreren schwachen Jahren auf ihre neue 4-Säulen-Strategie. Das überarbeitete Konzept mit den Sparten "Pro" (Geschäftskunden), "Gov" (öffentliche Hand), "Lab" (Forschung) und "Life" (Privatnutzer) werde dafür sorgen, dass die CeBIT im Konkurrenzkampf mit anderen Branchentreffen ein schärferes Profil gewinnt, sagte der neue Messechef Frank Pörschmann der dpa. "Unser Ziel ist es, wieder mehr Orientierung zu geben." Zentrales Thema werde die Verarbeitung von Daten über große Netzwerke – das sogenannte Cloud Computing – sein. Der Ex-IBM-Manager hatte seine Planungen am Montagabend in Hamburg vorgestellt.

Pörschmann versprach einen "spürbaren Mehrwert für Besucher und Aussteller". Kritikern sei man durch die Reform entgegengekommen: "Die Kunden können sich nun vielfältiger positionieren." Während große IT-Konzerne alle vier Plattformen nutzten, konzentrierten sich andere nur auf eine Sparte. Die heiße Phase der Anmeldungen laufe derzeit an, Zahlen wollte der Messechef aber noch nicht nennen.

Auch private Anwender sollen vom 1. bis zum 5. März nach Hannover gelockt werden. "CeBIT Life wird sich grundsätzlich anders anfühlen. Es gibt mehr Emotionen, auch beim Entertainment werden neue Formen umgesetzt", kündigte Pörschmann an. Durch soziale Netzwerke hätten immer mehr Menschen Einfluss auf Technik-Trends. "Die Arbeits- und Lebensformen aus dem Web 2.0 schlagen sich auch im professionellen Bereich nieder. Das wollen wir aufnehmen und darstellen."

Querschnittsthema in allen vier Ausstellungssäulen werde das Cloud Computing. "Es ist ein Milliardenmarkt, der sich da geformt hat", so Pörschmann. Die weltweite Nachfrage wandele sich; es gebe neue Chancen für viele Firmen, "die im Moment niemand auf dem Radar hat". Einige Unternehmen dürften sich mit der Umstellung indes schwertun. "Es ist noch nicht abzusehen, wie die Absatzstrukturen der großen Server-Hersteller aussehen werden. Jetzt wird es wahrscheinlich einen Schwenk zu den Dienstleistern, den Cloud-Anbietern, geben."

Das Publikumsinteresse soll nach der Erholung in diesem Jahr weiter anziehen. "Es ist wieder Phantasie und Kreativität in der Branche. Das ist spürbar in allen Gesprächen, die wir führen", meinte Pörschmann. Die diesjährige CeBIT hatte mit 334.000 Besuchern im Fünftagesvergleich ein leichtes Plus von 3,7 Prozent verbucht – nach einem Einbruch um knapp ein Fünftel im Jahr zuvor. Diese Gesamtzahlen sagen aus Sicht des Messechefs aber noch nichts über den Erfolg einzelner Sparten aus. (anw)