Sandy Bridge: Produkt-Infos zu Intels nächster CPU-Generation

Eine Datenbank auf der Intel-Webseite listet die kommenden Desktop-PC-Prozessoren auf, zudem kündigt Intel mehrere P67- und H67-Mainboards an.

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CPU-Fassung LGA1155: LGA1156-Prozessoren passen nicht hinein.

Anlässlich der Consumer Electronics Show (CES) Anfang Januar 2011 wird Intel wohl die zweite Core-i-Prozessorgeneration mit dem Codenamen Sandy Bridge vorstellen, und zwar in Varianten für Desktop-PCs und Notebooks. Eine Datenbank auf der Intel-Webseite bestätigt nun eine Reihe von Produktvarianten und -bezeichungen, über die bisher nur spekuliert wurde. Produktinformationen aus Internet-Preissuchmaschinen und von Online-Händlern liefern weitere Details zu den Desktop-PC-Prozessoren für Mainboards mit der Fassung LGA1155 und Chipsätzen der Serie 6 (Cougar Point).

Intel unterscheidet – abgesehen von Pentium- oder Celeron-Versionen, über die noch nichts bekannt ist – weiterhin zwischen den Baureihen Core i3, Core i5 und Core i7. Die Core-i3-Prozessoren haben zwei CPU-Kerne, Core i5 und Core i7 jeweils vier. Bei Core i3 und Core i7 ist jeweils Hyper-Threading aktiv, sodass das Betriebssystem vier beziehungsweise acht logische CPU-Kerne nutzen kann. Mit der Ausnahme des sparsameren Dual-Cores Core i5-2390T sind die Core-i5-Prozessoren Quad-Cores ohne Hyper-Threading.

Vermutlich wird Intel wie bisher nicht bei allen CPU-Versionen die Zusatzfunktionen VT-d (PCI-Express-Virtualisierung), TXT (Trusted Execution Technology) und AES-NI (Kryptografie-Befehle) freischalten, sondern nur bei denen, die für vPro-Bürocomputer vorgesehen sind. Auch dann dürfte VT-d und TXT nur in Kombination mit dem Chipsatz Q67 funktionieren, nicht aber mit dem H67.

Insbesondere gönnt Intel bisher VT-d und TXT den dank unbeschränktem Multiplikator leichter übertaktbaren "K"-Prozessoren nicht. Diese bieten aber teilweise eine höhere Grafik-Performance. Anders herum müssen die sparsameren S- und T-Versionen auch mit weniger Execution Units (EUs) zur Grafikdatenverarbeitung auskommen, nämlich wohl mit 6 (HD 100) statt 12 (HD 200).

Intel: "Sandy Bridge"-Prozessoren für Desktop-PCs
CPU-Bezeichnung Taktfrequenz GPU TDP Product Code S-Spec
nom./Turbo Typ Taktfreq. (Box) (Beispiel)
Core i7-2000: LGA1155, 4 Kerne/8 Threads, 8 MByte L3-Cache
Core i7-2600K 3,4 / 3,8 GHz HD 200 850 / 1350 MHz 95 Watt BXC80623I72600 SR00B
Core i7-2600 3,4 / 3,8 GHz HD 200 850 / 1100 MHz 95 Watt BXC80623I72600K SR00C
Core i7-2600S 2,8 / 3,8 GHz HD 100 850 / 1100 MHz 65 Watt k.A.
Core i5-2000: LGA1155, 4 Kerne/4 Threads, 6 MByte L3-Cache
Core i5-2500K 3,3 / 3,7 GHz HD 200 850 / 1100 MHz 95 Watt BXC80623I52500K SR008
Core i5-2500 3,3 / 3,7 GHz HD 200 850 / 1100 MHz 95 Watt BXC80623I52500 SR00T
Core i5-2500S 2,7 / 3,7 GHz HD 100 850 / 1100 MHz 65 Watt k.A.
Core i5-2500T 2,3 / 3,3 GHz HD 100 650 / 1250 MHz 45 Watt k.A.
Core i5-2400 3,1 / 3,4 GHz HD 100 850 / 1100 MHz 95 Watt BXC80623I52400 SR00Q
Core i5-2400S 2,5 / 3,3 GHz HD 100 850 / 1100 MHz 65 Watt BXC80623I52400S SR00S
Core i5-2300 2,8 / 3,1 GHz HD 100 850 / 1100 MHz 95 Watt BXC80623I52300 SR00D
Core i5-2390: LGA1155, 2 Kerne/4 Threads, 3 MByte L3-Cache
Core i5-2390T 2,7 / 3,5 GHz HD 100 650 / 1100 MHz 35 Watt k.A.
Core i3-2000: LGA1155, 2 Kerne/4 Threads, 3 MByte L3-Cache
Core i3-2120 3,3 / -- GHz HD 100 850 / 1100 MHz 65 Watt BXC80623I32120 SR05Y
Core i3-2100 3,1 / -- GHz HD 100 850 / 1100 MHz 65 Watt BXC80623I32100 SR05C
Core i3-2100T 2,5 / -- GHz HD 100 650 / 1100 MHz 35 Watt BXC80623I32100T SR05Z

Einige Händler hatten bereits Preise für wenige Sandy-Bridge-Prozessoren veröffentlicht. Demnach dürften die neuen etwas teurer als die alten Prozessoren werden. Vorab-Preise von Online-Händlern liegen aber häufig höher als nach der tatsächlichen Produkteinführung.

Dank AVX sind die Intel-Neulinge theoretisch (und mit speziell kompilierter Software) deutlich leistungsfähiger als ihre Vorgänger. Die Sandy-Bridge-Prozessoren enthalten außer den CPU-Kernen auf demselben Siliziumchip auch einen DirectX-10.1-Grafikkern, der laut Intel viel leistungsfähiger ist als bisherige Onboard-Grafik und zu dem auch ein Video-Transcoding-Beschleuniger gehört. Auch die GPU kann ihre Taktfrequenz durch eine Turbo-Funktion steigern, solange Stromversorgung und Kühlung ausreichen – also solange die Software die CPU nicht voll ausreizt. Neu ist dabei, dass die TDP kurzzeitig überschritten werden darf, sofern die CPU nicht zu heiß wird.

Über Product Change Notifications (PCNs) hat Intel nun auch Namen kommender Serie-6-Mainboards verraten, nämlich DP67BA, DP67DE, DH67BL, DH67CL und DH67GD. Bereits auf dem IDF hatte Intel das High-End-Mainboard DP67BG (Codename Burrage) mit USB-3.0-Chip (von NEC/Renesas) vorgeführt. Aktuelle LGA1156-Prozessoren der Baureihen Core i7-800, Core i5-700 und Core i3-500 passen nicht in die Fassung LGA1155.

Die neuen Intel-Chipsätze unterstützen den SATA-6G-Betriebsmodus an zwei ihrer sechs SATA-Ports. Wie bereits berichtet, schaltet Intel bei den Chipsätzen P67 und H67 den PCI Local Bus ab; über PCI-PCIe-Bridges lassen sich aber PCI-Steckplätze auf Mainboards nachrüsten. Mehrere Mainboard-Hersteller haben bereits P67- und H67-Mainboards avisiert, darunter Asus, Biostar, Foxconn und Gigabyte.

Einige Hersteller wollen bei ihren Boards nun auch ermöglichen, im UEFI-Modus zu booten, so wie es bereits bei vielen Intel-Mainboards der Fall ist. Dann kann Windows 7 x64 von Festplatten mit GUID-Partitionstabelle (GPT) starten, also die Systempartition auf Laufwerken mit mehr als 2 TByte Kapazität ablegen. Den Zugriff auf solche Laufwerke will Intel aber erst mit einer neuen Version (10) des SATA-AHCI- und SATA-RAID-Treibers Rapid Storage Technology (RST, IaStor.sys) ermöglichen; mit dem Windows-Standardtreiber für SATA AHCI (msahci) sollte es aber funktionieren. Asus hat sich derweil die Sonderlösung Disk Unlocker ausgedacht, um in mehrere Partitionen unterteile Laufwerke mit mehr als 2 TByte auch mit älteren Windows-Versionen nutzbar zu machen. (ciw)