KEF: Grünes Licht für DAB+-Start in 2011

Die bisher blockierten Rundfunkgebühren für den weiteren DAB-Ausbau werden nach der Einigung von Sendern und dem technischen Betreiber freigegeben.

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Von
  • Sven Hansen

Die Media Broadcast GmbH, verantwortlich für das DAB-Netz, hat dem Intendanten des Deutschlandfunks in einem Schreiben die Einigung mit fünf privaten Radioanbietern mitgeteilt, die sich an einem für kommendes Jahr geplanten bundesweiten DAB-Multiplex beteiligen werden. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte die Freigabe weiterer Projektgelder in Höhe von 42 Millionen Euro an die Entwicklung eines tragfähigen Einführungskonzeptes geknüpft und gefordert, dass "das Projekt auf einem deutschlandweiten Konsens auch mit privaten Programmanbietern und Herstellern von Endgeräten beruht".

Eben dieses Kriterium sieht die Media Broadcast mit den ihr vorliegenden Verträgen nun erfüllt. Der Beitrag der öffentlich-rechtlichen Anbieter auf Bundesebene steht schon länger fest: Der zukünftige bundesweite Multiplex wird neben DLF und Deutschland Radio Kultur das Programm von Deutschlandradio Wissen enthalten. Nur Letzteres wird MPEG-4-komprimiert in DAB+ ausgestrahlt. DLF und Deutschland Radio werden weiterhin in MPEG Audio Layer 2, einem Vorgänger des MP3-Standards, ausgestrahlt. Dies ist ein Zugeständnis an die Automobilindustrie, die Fahrzeuge meist mit DAB- statt DAB+-Tunern ausstattet.

Als private Anbieter haben die Neue Welle Rundfunk-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, die Entspannungsradio GmbH (Lounge.fm), die ERF Medien, Radio 97,1 MHz Hamburg GmbH (Energy) und die Regiocast Digital Verträge mit der Media Broadcast geschlossen. Die fünf Unternehmen wollen insgesamt sieben Radioprogramme sowie weitere Datendienste bundesweit anbieten, die Regiocast zum Beispiel den bisher nur übers Internet verfügbaren Bundesliga-Sender 90elf, einen Techno- und einen Literaturkanal. Bereits am 21. Dezember werden sie die dafür nötige Frequenzzuweisung erhalten. Bis zum endgültigen Start im dritten Quartal 2011 sollen noch weitere Anbieter hinzukommen, bis zu 27 Radiostationen hätten theoretisch im DAB+-Bouquet Platz.

Zur Vorlage der Kooperationsverträge hatte die KEF den Teilnehmern im Juni dieses Jahres ursprünglich eine Frist bis zum September gesetzt und diese dann auf den heutigen Stichtag 15. Dezember verlängert. Derzeit liegt der KEF nur das oben genannte Schreiben der Media Broadcast vor. Dennoch gehe man davon aus, dass die endgültige Vorlage der nur mehr eine Formsache sei, so Dr. Horst Wegner, Geschäftsführer der KEF gegenüber heise online. (sha)