Capcom warnt vor kostspieligen Schlumpfbeeren

Eine erste iOS-App warnt, dass ihre als In-App-Käufe angebotenen Güter "echtes Geld" kosten. Kinder dürfte dies jedoch kaum abhalten und für jeweils 15 Minuten nach Eingabe des App-Store-Passworts sind unbegrenzte Käufe möglich – Eltern sollten sich vorsehen.

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Von
  • Leo Becker

Die iOS-App "Smurfs’ Village" des Publishers Capcom weist neuerdings explizit darauf hin, dass die per In-App-Käufen zu happigen Preisen zwischen 4 und 80 Euro angebotenen Schlumpfbeeren "echtes Geld" kosten. Das Spiel ist eine Art Farmville mit den Schlümpfen, die zum beschleunigten Aufbau ihres Dorfes und ihrer Felder im "Smurfberry-Shop" auf Schlumpfbeeren zurückgreifen können.

Der Hinweis ist eine Reaktion auf die wachsende Kritik an derartigen In-App-Kaufangeboten, die einen virtuellen Verbrauchsgegenstand gegen echtes Geld anbieten und thematisch vorrangig auf Kinder abzielen. Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass der App Store nach einer Passwortabfrage über einen Zeitraum von 15 Minuten auf weitere Passwortabfragen für Downloads oder Käufe verzichtet.

Dies ist zwar komfortabel zur Installation mehrerer Apps, kann aber zu unerwarteten Abbuchungen führen: Geben Eltern ihr iOS-Gerät beispielsweise unmittelbar nach einem Download oder einer App-Aktualisierung an ihre Kinder weiter, können diese für 15 Minuten ungehindert Schlumpfbeeren oder ähnliches einkaufen – bei Stückpreisen von bis zu 80 Euro entstehen so schnell hohe App-Store-Rechnungen. Nach Ablauf der Viertelstunde ist auch für einen In-App-Kauf die erneute Eingabe des eigenen iTunes-Store-Passworts erforderlich.

Diese In-App-Kaufmöglichkeit wird offenbar kräftig genutzt: Die beim Download kostenlose App bewegt sich seit Wochen in der Top 50 der umsatzstärksten iOS-Apps im deutschen App Store. Im US-App-Store zählt Smurfs' Village sogar zu den zehn Apps mit dem größten Umsatz – unter mehr als 300.000 Apps insgesamt.

Deaktivierte In-App-Käufe unter Einstellungen, Allgemein, Einschränkungen.

Über die Einkaufsstatistik des eigenen iTunes-Accounts kann man derart angefallene Rechnungsposten dem iTunes-Support melden und das Problem schildern, dieser gibt sich in solchen Fällen meist kulant. In den iOS-Einstellungen ist es obendrein möglich, In-App-Käufe unter Allgemein – Einschränkungen zu deaktivieren: eine empfehlenswerte Einschränkung, da sich Kinder durch Warndialoge kaum vom Schlumpfbeerenkauf abbringen lassen dürften. Neben Smurfs' Village bieten zahlreiche weitere kostenlose Apps derartige In-App-Käufe zu teils hohen zweistelligen Beträgen an. (lbe)