Experte: Google Earth gefährdet WM-Sicherheit

Die Koordinatenangaben im Programm Google Earth stellen nach Ansicht des Sicherheitsexperten Klaus Dieter Matschke ein Sicherheitsrisiko für die Fußball-WM in Deutschland dar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1122 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von

Die Koordinatenangaben im Programm Google Earth stellen nach Ansicht des Sicherheitsexperten Klaus Dieter Matschke ein Sicherheitsrisiko für die Fußball-WM in Deutschland dar. Die Koordinaten auf den Satellitenbildern und Luftaufnahmen in Google Earth liefern für einzelne Gebäude eine Ortsauflösung von unter 20 Metern, da sie nicht nur Längen- und Breitengrad sowie Bogenminuten angeben, sondern auch Bogensekunden. Eine Bogensekunde im Bereich der Hamburger AOL Arena entspricht 18,60 Meter.

Bisher öffentlich zugängliche Koordinatennangaben lieferten nur eine Auflösung von über einem Kilometer. Mit der Genauigkeit von Google Earth würden terroristischen Gruppen exakte Zielkoordinaten für etwaige Raketenangriffe geliefert, warnt Matschke.

Kurzstreckenraketen, vor allem russische Scud-Raketen, sind auf dem internationalen Waffenschwarzmarkt seit Jahren zugänglich. Ihre Reichweite beträgt bis zu 300 Kilometer, die Zielgenauigkeit bis zu 50 Meter. Sie können auch von Frachtschiffen gestartet werden, wie ein Test der US-Raketenabwehr-Behörde belegt hat. Vor allem der Iran wird verdächtigt, derartige Raketen verdeckt auf Frachtschiffen installiert zu haben.

Google Deutschland bestätigte auf Nachfrage, dass die Koordinaten exakt seien. Anders als im Online-Dienst Google Maps sind sicherheitsrelevante Bereiche in Google Earth nicht maskiert oder verändert.

Mehr in Technology Review online:

(Niels Boeing) / (wst)