CUDA: Grafikkarte als Coprozessor

Nvidia will seine leistungsfähigen Grafikprozessoren auch als Applikationsbeschleuniger verkaufen.

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Die am gestrigen Mittwoch vorgestellten GeForce-8800-Grafikprozessoren (G80-GPU) und kommende Quadro-Chips von Nvidia sollen außer 3D-Grafik-Kalkulationen auch andere, allgemeinere Rechenaufgaben beschleunigen. Die Compute Unified Device Architecture (CUDA) soll die Verarbeitung von (C-)Programmen auf der Grafikkarte ermöglichen: Die bis zu 128 Stream Processors der G80-Chips sind gruppenweise mit L1- und L2-Cache verbunden und greifen mit hoher Datentransferrate auf den GDDR3- oder später auch GDDR4-Speicher zu. Statt als "Unified Shader" zur Berechnung von Bild-Pixeln schuften sie im CUDA-Modus als flexibel programmierbare Rechenknechte.

Als Anwendungsbeispiele für CUDA nennt Nvidia die Solver der Firma Acceleware, die in der (biomedizinischen) Bildverarbeitung, zur Lösung seismologischer oder geologischer Probleme und zur Simulation elektromagnetischer Felder zum Einsatz kommen.

Mit CUDA reiht sich Nvidia ein in die zurzeit trendigen Hybrid-Konzepte wie Geneseo (kohärentes PCIe-Interface) oder Torrenza (kohärenter HyperTransport) und konkurriert mit Coprozessoren wie Cell BE (IBM), ClearSpeed, Hydra und in gewissem Sinne auch PhysX (Ageia) oder Havok FX. Mit Gelato (mittlerweile in Version 2.0 zu haben) hatte Nvidia schon vor zweieinhalb Jahren den Einsatz von (Quadro-)Grafikkarten zur Beschleunigung von 3D-Rendering ermöglicht. Registrierte Entwickler bekommen von Nvidia ein CUDA-SDK. (ciw)