Prototypen von DDR4-Speichermodulen produziert

Der DRAM-Marktführer Samsung hat erste Muster von DDR4-SDRAM-DIMMs an Entwickler ausgeliefert.

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Frühestens ab 2012 werden die ersten Computer erwartet, in denen DDR4-SDRAM als Hauptspeicher steckt. Schon jetzt hat aber DRAM-Marktführer Samsung nach eigenen Angaben Prototypen ungepufferter DDR4-Speicherriegel (UDIMMs) gefertigt und zu Testzwecken an "einen Hersteller von (Speicher-)Controllern" geliefert.

Das Speichermodul fasst 2 GByte an Daten und läuft mit der vom JEDEC bereits festgelegten DDR4-Betriebsspannung von 1,2 Volt. Dabei erreicht es eine Taktfrequenz von 1,066 GHz (DDR4-2133) und ist damit schneller als die heutzutage in Großserie gefertigten DDR3-SDRAMs mit Standardspannung, von denen die meisten mit 667 MHz arbeiten (DDR3-1333) und erst wenige mit 800 MHz (DDR3-1600) oder gar noch schneller.

Laut Samsung ist das DDR4-Speichermodul auch für Server mit riesigem Hauptspeicher und Mobilrechner interessant, weil es sparsamer arbeitet. Der mit Chips aus der 30-Nanometer-Fertigung bestückte Prototyp – vor rund zwei Jahren wollte Samsung die ersten DDR4-Chips noch mit 40-nm-Strukturen fertigen – ist laut Hersteller "um 40 Prozent sparsamer als ein DDR3-DIMM mit 1,5 Volt Betriebsspannung". Dabei ist aber unklar, auf welche DDR3-SDRAMs Samsung den Vergleich genau bezieht; nach eigenen Angaben ist bereits ein Modul aus 40-nm/2-GBit-Chips bei gleicher Betriebsspannung um 51 Prozent sparsamer als ein DIMM, welches mit 1-GBit-Chips aus der 50-nm-Fertigung bestückt ist. Der DDR4/DDR3-Vergleich sagt also fast nicht aus, zumal die jüngsten Mobilprozessoren von AMD und Intel bereits DDR3L-SDRAM mit 1,35 statt 1,5 Volt Betriebsspannung ansteuern können.

Interessanter ist der Samsung-Hinweis, dass die DDR4-SDRAMs Taktfrequenzen zwischen 800 MHz (DDR3-1600) und 1,6 GHz (DDR3-3200) erreichen sollen und dass das DRAM-Gremium des JEDEC die Spezifikation bis Ende diesen Jahres fertigstellen will – wobei Samsung "in enger Kooperation mit Server-Herstellern" helfen will. Das könnte darauf hindeuten, dass auch die möglicherweise auf der CES 2012 zu erwartende, kommende Intel-Plattform rund um die 22-Nanometer-Prozessoren Ivy Bridge für Desktop-PCs und Notebooks noch ohne DDR4 auskommen wird und es dann frühestens Mitte 2012 mit der übernächsten Server-Plattform losgeht. Branchenexperten sind aber ohnehin der Meinung, dass sich der Wechsel von DDR3- zu DDR4-SDRAM lange hinziehen könnte, weil sich viele der potenziellen Vorteile von DDR4-SDRAM bereits mit verbesserten DDR3-Versionen umsetzen lassen: DDR3L, DDR3U und LR-DIMMs lauten hier die Stichworte. (ciw)