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Stereo-3D mit AMD-Grafikkarten

In puncto Stereo-3D hinkt AMD dem Erzkonkurrenten Nvidia hinterher. Zumindest hat AMDs offene 3D-Technik jetzt einen Namen: HD3D.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Wenn es um stereoskopisches 3D am Rechner geht, hat Nvidia klar die Nase vorn: Die sehr ausgereifte 3D-Vision-Technik des Herstellers hat sich zum Defacto-Stereo-Standard gemausert. Von AMD war lange Zeit gar nichts zum Thema 3D hören – inzwischen hat das Unternehmen aber eine eigene Stereo-Infrastruktur namens "AMD HD3D" auf die Beine gestellt. Dabei handelt es sich um ein offenes System. Im Klartext heißt das: AMD hat in seine Radeon-Treiber eine "Quad-Buffer"-Funktion eingebaut, die einen aus vier Bereichen bestehenden Framebuffer und damit eine flimmerfreie 3D-Darstellung ermöglicht. Für den ganzen Rest – Stereo-3D-Treiber, 3D-Monitor, 3D-Brille – setzt AMD auf Dritthersteller.

"Wir konzentrieren uns auf das, was wir können: Grafikkarten und Treiber", erklärte uns AMD-Produktmanager Darren McPhee auf der CES. Ohnehin glaube er, dass Techniken wie die Multimonitor-Lösung Eyefinity mehr Nutzen für Kunden biete als 3D. Dennoch: "Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Monaten sehr viel im Bereich Stereo-3D passieren wird."

HPs Notebook Envy 17 3D arbeitet bereits mit AMDs Stereo-3D-Technik HD3D.

Bislang sind erst zwei Notebooks (HP Envy 17 3D und Lenovo IdeaPad y560d) sowie ein All-in-One-PC (MSI Wind Top AE2420) erhältlich, die Stereo 3D mit AMD-Grafikkarten "out of the box" unterstützen. Besitzer von Desktop-PCs benötigen für AMD HD3D mindestens eine Grafikkarte der HD5000-Serie, einen HDMI-1.4- 3D-Fernseher sowie kompatible Software – HD3D-kompatible Monitore sind bislang nur angekündigt, aber noch nicht erhältlich. Die Wiedergabe von 3D-Blu-rays gelingt mit CyberLinks PowerDVD 10 Ultra und Arcsofts TotalMedia Theatre 3. Direct3D-Spiele lassen sich mit den kostenpflichtigen Middleware-Treibern von TriDef und iZ3D ausgeben, die in puncto Kompatibilität und Stabilität aber noch nicht mit dem Nvidia-3D-Vision-Treiber mithalten können.

Die Ausgabe von Stereo-3D-Spielen über HDMI 1.4 (Frame Packing) hat allerdings einen großen Nachteil: Der Standard unterstützt 60 Hertz (pro Auge) lediglich in einer Auflösung von 1280 × 720; bei 1920 × 1080 Bildpunkten sind lediglich 24 Bilder in der Sekunde möglich – für schnelle Spiele reicht das nicht. Die meisten aktuellen Bildschirme arbeiten mit 1920 × 1080 Pixeln. 3D-interessierte Spieler mit AMD-Grafikkarte sollten also auf kompatible 3D-Monitore mit DisplayPort 1.2 oder Dual-Link-DVI warten. (jkj)