CES

Wo bleiben die OLEDs?

Während in den vergangenen Jahren Displays mit organischem Schirm immer wieder gehypt wurden, ist es in diesem Jahr in Las Vegas beachtlich still um die OLEDs. Sind die kontraststarken flinken Displays doch nicht die sicheren Nachfolger der aktuellen LCD-Technik?

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OLEDs werden seit geraumer Zeit als sichere Nachfolger der LCDs gehandelt. In Las Vegas hört man allerdings recht wenig von den organischen Displays. Fernseher in adäquater Größe scheinen nicht in Sicht, die Hersteller halten sich auch auf konkrete Nachfrage bedeckt.

In Sonys spaciger 3D-Brille stecken angeblich OLED-Displays

Einzig LG zeigt am Stand seine 31-zölligen OLED-TVs, alle anderen haben die organischen Displays in diesem Jahr wenn überhaupt dann eher verdeckt ausgestellt. So hat Sony den Prototypen eines autostereoskopischen 3D-Display mit OLED-Schirm, und auch in dem spacigen 3D-HMD Visor sollen organische Panels stecken – offensiv tut Sony dies nicht kund. Samsung hat ganz auf entsprechende Exponate verzichtet und erklärt auf Nachfrage, OLEDs seien noch zu teuer für große Diagonalen. Deshalb könne man noch nicht sagen, wann erste große OLED-TVs erhältlich sein werden. Auch wenn Bong-Ku Kang, Samsungs Vizepräsident für Produktmarketing, etwas zögerlich nachschiebt, dass es aus seiner Sicht "bald" soweit sein werde, stehen solche Aussagen doch in krassen Gegensatz zu den vollmundigen Ankündigungen von Sang-Soo Kim: Der Vizepräsident für Mobildisplays hatte noch im vergangenen Mai angekündigt, 2015 seien OLED-TVs Mainstream.

Die anderen großen TV-Hersteller wie Sharp, Panasonic oder Toshiba haben keine OLED am Start. LG hat derweil die Erscheinung des 31-zölligen OLED-TVs um ein weiteres Jahr verschoben – man rechne nicht vor 2012 mit Seriengeräten. Dafür wolle man dann aber auch 40-Zöller anbieten. In diesem Jahr setze man stattdessen auf LCDs mit flächigem LED-Backlight, dessen Helligkeit lokal angepasst werden kann.

Panasonic konnte dank der 3D-Technik aufholen: Die flinken Plasmaschirme eigenen sich sehr gut als 3D-Displays mit Shuttertechnik und weil große Plasmadisplays oft günstiger sind als ebenso große LCDs, haben im abgelaufenen Jahr etliche 3D-Enthusiasten zum Plasmaschirm gegriffen. Samsung ist ebenfalls noch im Plasmalager zu finden – und will dort nach eigenem Bekunden wie LG auch die nächsten zehn Jahre überdauern. Sollten die OLEDs vorher erfolgreich beziehungsweise marktreif und erschwinglich sein, könnten sie allerdings die Plasmadisplays vom Geschwindigkeitsthron stoßen.

Zumindest sollten noch in diesem Jahr OLEDs bis 10 Zoll Diagonale erhältlich sein, denn die Fabriken für die mittelgroßen OLEDs sind in den Startlöchern. Bis zum 46-Zöller mit OLED-Schirm scheints aber noch ein langer, steiniger Weg. (uk)