Russischer Spammer ermordet

Die Moskauer Polizei geht davon aus, dass Vardan Kushnir, der intensiv per E-Mail für seine Unternehmen geworben hatte, Opfer eines Raubmordes geworden ist.

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Vardan Kushnir, der in Moskau unter anderem das "American Language Center" besaß und dafür sowie für andere Unternehmungen massiv Spam verschickte, wurde am Wochenende tot in seiner Wohnung aufgefunden. Den Reaktionen der russischen Medien nach hatten nicht wenige Anlass gehabt, Kushnir wegen seiner Internet-Marketingaktivitäten zumindest nicht wohlgesinnt zu sein. In jüngsten Berichten geht die Polizei allerdings davon aus, dass der Geschäftsmann Opfer eines Raubmordes geworden ist.

Das Verschicken unverlangter E-Mails ist in Russland nicht verboten, daran arbeitet momentan der Gesetzgeber. So sah sich Kushnir nicht daran gehindert, besonders in den Jahren 2002 und 2003 in Millionen elektronischer Botschaften an möglichst jeden Internet-Anschluss in Russland für seine Unternehmen zu werben. Die Opfer griffen zur Selbsthilfe und veröffentlichten Telefonnummern von Kushnirs Unternehmungen im Internet beispielsweise als "Sex-Hotline", um Anrufe zu provozieren. Doch diese Aktionen oder auch juristische Schritte sollen Kushnir nicht von seiner Meinung abgebracht haben, ein Recht auf Spammen zu haben.

Die Polizei geht nun davon aus, dass der 35-Jährige am Wochenende Besuch von drei Frauen in seiner Wohnung hatte. Diese hätten vermutlich versucht, ihn zu betäuben und zu bestehlen. Das verabreichte Schlafmittel sei aber möglicherweise zu gering dosiert gewesen, so dass Kushnir aufwachte, während der Besuch dabei war, die Wohnung auszuräumen. Im darauffolgenden Handgemenge sei Kushnir durch mehrere Schläge auf den Kopf getötet worden.

Siehe dazu in Telepolis: (anw)