Google bringt den Android Market ins Web

Google verbessert das Android-Ökosystem: Der Market ist ab sofort auch mit dem Browser erreichbar, und in einigen Wochen sollen Nutzer via In-App-Kauf Entwicklern zusätzliche Inhalte abkaufen können.

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Android-Nutzer können ab sofort auch im Webbrowser Googles App-Angebot durchstöbern. Gekaufte Apps werden automatisch auf das Android-Smartphone übertragen.

(Bild: Google)

Eigentlich sollte es in Googles heutiger Präsentation in erster Linie um Honeycomb gehen, die Tablet-Version von Android. Doch echte Neuigkeiten gab es nur zum Thema Apps: Erstens ist der Android Market nun auch im Web erreichbar. Zweitens sollen Android-Nutzer künftig aus Apps heraus Inhalte kaufen können – mit den sogenannten In-App-Käufen.

Der Webstore für Android-Apps, den Google im Mai 2010 erstmals angekündigt hatte, steht ab sofort unter market.android.com bereit. Wer mit seinem Google-Account eingeloggt ist, kann Apps kaufen und seinen bei Google registrierten Android-Geräten zuweisen; derzeit resultieren Login-Versuche allerdings in einer Fehlermeldung, woran Google arbeite. Download und Installation geschehen auf allen ausgewählten (und kompatiblen) Smartphones und Tablets dann automatisch. Bislang war der Android-Market nur vom Android-Smartphone aus via App zugänglich.

In-App-Käufe sollen spätestens von Ende März an möglich sein. Noch heute will Google die Dokumentation der neuen Funktion für Entwickler bereitstellen. Diese können Nutzern dann zum Beispiel neue Spiele-Levels oder Medieninhalte verkaufen. Über die Höhe seiner Umsatzbeteiligung verlor Google kein Wort – bei Apps behält Google 30 Prozent des Preises ein.

Außerdem kündigte Google an, dass Entwickler die Preise ihrer Apps künftig in weiteren Währungen angeben können. Bislang werden Apps in der Heimatwährung des Entwicklers angeboten, Nutzer aus anderen Ländern bekommen umgerechnete Preise präsentiert. Zur Einführung zusätzlicher Zahlungsmöglichkeiten als nur per Kreditkarte sagte Google nichts.

Google demonstrierte erneut die für Tablets entwickelte Benutzeroberfläche von Android 3.0 ("Honeycomb"): Am unteren Bildschirmrand zeigt eine "Systemleiste" Benachrichtigungen und einen Task-Wechsler für die zuletzt genutzten Apps. Am oberen Rand zeigt die von der jeweiligen App kontrollierte "Aktionsleiste" kontextabhängige Bedienfelder wie Kopieren, Einfügen und Ausschneiden.

Android 3.0 Honeycomb (9 Bilder)

Android 3.0 Honeycomb

Der Startbildschirm von Android 3.0 Honeycomb für Tablets. (Bild: Google)

Erste für Honeycomb-Tablets entwickelte Apps durften CNN und ein Spieleentwickler vorstellen, dessen Action- und Strategiespiele Googles neu entwickelte 3D-Engine "Renderscript" nutzen (siehe Bildergalerie).

Erstmals gezeigt hatte Google die neue Android-Version im Dezember auf einer Fachkonferenz. Im Januar auf der CES stellten dann zahlreiche Hersteller, darunter Motorola, Asus, Toshiba und Lenovo iPad-Konkurrenten mit Android 3.0 vor. Ende Januar stellte Google dann eine Preview-Version des Software- und Native-Development-Kits für Entwickler von Android-Apps bereit.

Einen Termin für den Marktstart der ersten Honeycomb-Geräte nannte Google heute nicht. Derzeit geht die Branche von ersten Tablets im April aus. (cwo)