iPad wird nicht geladen

Ich habe ein seltsames Phänomen, wenn ich mein iPad an meinen PC hänge: Es meldet währenddessen, es „Lädt nicht“. Am Rechner eines Kollegen füllt es seinen Akku aber sehr wohl.

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Ich habe ein seltsames Phänomen, wenn ich mein iPad an meinen PC hänge: Es meldet währenddessen, es „Lädt nicht“. Am Rechner eines Kollegen füllt es seinen Akku aber sehr wohl.

Das hängt davon ab, ob sich der PC-Board-Hersteller an die USB-Spezifikation gehalten hat oder nicht. Das iPad verlangt nach 1 A Ladestrom. Apple hat deswegen in neueren Macs und MacBooks (siehe c’t-Link unten) „High-Power“-USB-Ports eingebaut, die bis zu 1,1 A bereitstellen.

Die USB-Spezifikation begrenzt allerdings den Strom, den ein vom USB-Port versorgtes Gerät (Bus-powered Device) ziehen darf. Laut USB 2.0 (Kapitel 7.3.2, siehe c’t-Link) dürfen es maximal 500 mA sein – und das auch erst, wenn das betreffende USB-Gerät am Betriebssystem angemeldet ist, also ein Treiber installiert wurde. Bei USB-3.0-Geräten an USB-3.0-Ports sind dann bis zu 900 mA (0,9 A) zulässig – aber auch das reicht nicht für ein iPad. Ist es via USB-Kabel mit einem „gewöhnlichen“ Desktop-PC oder Notebook verbunden, lädt es seinen Akku deshalb nicht auf, solange es eingeschaltet ist. Im ausgeschalteten Zustand lädt es zwar, aber bloß langsam.

Seit 2009 existiert die „USB Battery Charging Specification“, die ein technisches Verfahren beschreibt, via USB bis zu 1,5 A Ladestrom zu liefern. Einige Hersteller fertigen mittlerweile Mainboards, die ebenfalls mehr als 1 A Strom liefern. Gigabyte beispielsweise nennt das „On/off Charge“. Leider verraten die Produzenten üblicherweise den maximal zulässigen Ladestrom nicht und beziehen sich auch nicht auf die erwähnte Spezifikation.

Das Laden eines iPad funktioniert bei diesen Boards jedenfalls nur unter Windows und wenn ein spezielles Hilfsprogramm läuft, welches Apple-Geräte erkennt und dann den höheren Ladestrom freischaltet. Während des Ladens ist dann keine Datenkommunikation zwischen iPad und PC (beziehungsweise iTunes) möglich. Die USB-Ladefunktion lässt sich auch nur bei direktem Anschluss des iPad an einem USB-Port des Mainboards nutzen und nicht etwa über USB-Hubs.

Andere Mainboards wiederum scheinen über ihre USB-Buchsen stillschweigend mehr als 1 A Strom zu liefern, ohne das der USB-Logik mitzuteilen – eine pragmatische Lösung, die allerdings die USB-Spezifikation verletzt.

www.ct.de/1105158 (ciw)