Verizon-iPhone enthält Qualcomm-Chip

Apples CDMA-Smartphone für den US-Markt könnte womöglich auch im GSM/UMTS-Netz funken, wenn nicht eine entsprechende Antenne und ein SIM-Steckplatz fehlen würden.

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Dass Apple bei iPhone und iPad von den bisherigen Infineon-Funkchips zur Technik des Konkurrenten Qualcomm wechseln könnte, wird in der Gerüchteküche spätestens seit Mitte Januar intensiv diskutiert. Auch fanden sich bereits mehrere Hinweise in iTunes- und iOS-Dateien dafür.

Nun gibt es den ersten Hardware-Beweis: Wie zwei "Teardowns" von iFixIt und iFixyouri zeigen, steckt im gerade erschienenen Verizon-iPhone offenbar der Qualcomm-Chip MDM6600, Codename "Gobi". Interessant daran ist vor allem eines: Die Funkeinheit kann nicht nur im CDMA 2000/1xEV-DO-Netz verwendet werden, sondern beherrscht auch GSM/UMTS mit HSPA+-Datenraten von bis zu 14,4 Megabit pro Sekunde.

Apple könnte den MDM6600 also künftig in ein iPhone 5 oder ein iPad 2 einbauen, damit diese dann im in den USA und einigen anderen Ländern populären CDMA-Netz funken – und gleichzeitig auch im GSM/UMTS-Netz, das den Rest der Welt (inklusive AT&T in den USA) beherrscht. Entsprechende Geräte existieren bereits: Motorolas Droid Pro arbeitet in all diesen Netzen. Apple würde sich so den Bau einer zweiten CDMA-Gerätelinie sparen.

Apple hat sich beim Verizon-iPhone aber dennoch dafür entschieden, ein spezielles CDMA-Gerät zu bauen. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren – eventuell wollten die Apple-Ingenieure beim leidigen Thema Antennendesign keine Kompromisse machen. Aber auch mit entsprechender Antenne würde das Verizon-iPhone nicht im GSM/UMTS-Netz arbeiten: Ihm fehlt der SIM-Kartensteckplatz, ohne den bei diesem Standard zumindest derzeit noch nichts geht.

Unterdessen gibt es Neuigkeiten von der Jailbreak-Front: Auch das Verizon-iPhone wurde mittlerweile entsperrt. (bsc)