Internet Explorer 7 Beta 1: Microsofts Webbrowser soll konkurrenzfähiger werden

Was andere Browser schon können, lernt nun auch der Internet Explorer 7. Außerdem will Microsoft mit der neuen Ausgabe seines Webbrowsers die Sicherheit kräftig verbessern.

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Gleichzeitig zum Release von Windows Vista hat Microsoft auch die neue Version des Internet Explorer 7 veröffentlicht. Den Browser gibt es in zwei Varianten: einem Release für Windows XP sowie einer "erweiterten" Version, die in Windows Vista eingebaut ist und dessen neue Funktionen unterstützt. Beide Versionen stehen nicht zum öffentlichen Download bereit, sodass derzeit lediglich eingetragene Beta-Tester sowie MSDN-Kunden an sie herankommen. Die Internet-Explorer-7-Version für Windows XP steht mittlerweile auch tatsächlich zum Download im MSDN bereit; allerdings scheinen so viele Nutzer die Beta des Webbrowsers laden zu wollen, dass die Microsoft-Server so ihre Schwierigkeiten haben, die Downloads jeweils auch zu Ende zu bringen.

Microsofts neuer Webbrowser Internet Explorer 7 in Windows Vista Beta 1 [Klicken für vergrößerte Ansicht]

Ein erster Blick auf die in Windows Vista eingebaute Version des Internet Explorer 7 zeigt schon an der Bedienoberfläche, dass Microsoft seinem Browser viel zu lange keine Modellpflege hat zukommen lassen. Um genau zu sein: Seit dem Release von Internet Explorer 5 im März 1999 hat die Benutzeroberfläche kaum Veränderungen erfahren. Daher sind viele der neuen Funktionen des Internet Explorer 7 Benutzern anderer Browser längst vertraut, etwa das Websurfen mit mehreren gleichzeitig geöffneten Webseiten in einem Browser-Fenster ("Tabbed Browsing"), Abonnements von RSS Feeds mit automatischer Feed-Erkennung in Web-Seiten oder ein Suchfeld für beliebige benutzerdefinierte Suchmaschinen. Eine Druckfunktion, die Seiten auf Papierbreite eindampft, ist zumindest für Opera-Nutzer nichts Neues.

Neu ist auch ein Menüpunkt, der das Löschen der kompletten Surf-History erlaubt. Nach einem Klick darauf entsorgt der IE 7 gespeicherte Cookies, Webformulare und Passwörter und leert zudem den Verlauf sowie die Temporary Internet Files.

Da der Internet Explorer seit langem verrufen ist, unsicher zu sein, hat Microsoft nach eigenen Angaben viel Arbeit in die Sicherheit vor Malware und Phishing-Attacken gesteckt (siehe Anti-phishing White Paper, DOC-Datei). Bei der Anzeige von URLs soll der Browser den Benutzer besser vor Phishing-Attacken schützen. Dazu blendet er, ähnlich Opera, bei verschlüsselten Seiten in der Adressleiste ein Icon ein, das zu Informationen zum Zertifikat führt. Das Vorhängeschloss, das der Internet Explorer bei verschlüsselten Seiten anzeigt, erscheint vor einem roten Hintergrund, wenn der Browser Unregelmäßigkeiten feststellt.

Laut Dokumentation (siehe Internet Explorer 7 Beta 1 Technical Overview, DOC-Datei) sollen auch Heuristiken sowie eine Online-Datenbank von für Phishing-Attacken bekannten Sites den Benutzer zusätzlich schützen. Für den Abgleich mit der Online-Datenbank sendet der Internet Explorer die besuchten URLs zu einem Microsoft-Server; diese Funktion soll optional sein, allerdings konnten wir bislang keinen entsprechenden Schalter entdecken. Darüber hinaus wurde laut Microsoft der Schutz gegen Cross-Site-Scripting-Attacken verbessert.

Eine wirklich sinnvolle Neuerung könnte der Protected Mode sein, ein Modus, mit dem der Browser keine Systemdateien und -Einstellungen verändern können soll. Erreicht wird das wohl nicht wie ursprünglich vermutet durch den Einsatz eines anderen Kontos mit eingeschränkten Rechten, sondern durch einen Broker-Prozess, der zwischen Internet Explorer und dem Betriebsystem vermittelt. c't-Lesern dürfte diese Beschreibung bekannt vorkommen: Ähnlich arbeitet auch der c't-IEController für die Internet Explorer 5.5 und 6. Zusätzlich will Microsoft aber auch eine Funktion einbauen, mit der der Internet Explorer ohne Erweiterungen und Active-X-Controls gestartet werden kann. (jo)