Neues MacBook Pro setzt auf Thunderbolt und Quad-Core

Apples neue MacBook-Pro-Reihe bleibt äußerlich unverändert, setzt auf Intels Sandy-Bridge-Prozessoren und verfügt mit "Thunderbolt" über eine neue Schnittstelle.

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Von
  • Leo Becker

Apple setzt bei seinen am Donnerstag vorgestellten neuen MacBook-Pro-Laptops wie erwartet in allen Modellen Intels Sandy-Bridge-Prozessoren ein, lässt die Mobilrechner äußerlich aber so gut wie unverändert. In den Modellen mit 15- und 17-Zoll-Display sind erstmals Quad-Core-Varianten des Core i7 verbaut. Beim 13-Zoll-Gerät vollzog der Hersteller den überfälligen Mikroarchitekturwechsel und ersetzt den Core 2 Duo mit einem doppelkernigen Core i5 und i7. Die Displayauflösung bleibt bei allen MacBook-Pro-Modellen unverändert, ein optisches Laufwerk ist weiterhin vorhanden. Für die beiden größeren Geräte steht weiterhin ein mattes Display gegen Aufpreis zur Wahl – das 15-Zoll-Modell gibt es auf Wunsch zudem mit einem Display mit höherer Auflösung von 1680 x 1050 Bildpunkten.

Das neue MacBook Pro

(Bild: Apple)

Eine dedizierte Grafikkarte kann das kleinste MacBook Pro weiterhin nicht vorweisen, stattdessen kommt Intels integrierte Prozessorgrafik HD 3000 zum Einsatz. Bei den Modellen mit 15- und 17-Zoll-Display kehrt Apple zu AMD zurück und bietet sie mit verschiedenen Radeon-Grafikchips an. Auf diese greift Mac OS X bei grafikintensiven Anwendungen automatisch zurück, sonst kommt die sparsamere Intel HD 3000 zum Einsatz.

Die im Displayrahmen integrierte Kamera bezeichnet Apple nun als "FaceTime-HD-Kamera". Sie verdreifacht nach Angabe des Herstellers die Auflösung der vorhergehenden iSight-Generation und ermöglicht mit der neuen FaceTime-Version 1.0 Videoanfrufe in 720p-Auflösung. Nach Mac mini und iMac unterstützt der im MacBook Pro integrierte SD-Kartensteckplatz nun ebenfalls SDXC-Karten.

Thunderbolt-Anschluss

(Bild: Apple)

Als erste Computer bringen die neuen Modelle Intels Thunderbolt-Technik mit, die sich mit einer maximalen Übertragungsrate von 10 GBit/s auch dafür eignet, mobile Rechner an Docking-Stationen anzubinden. [Update: Thunderbolt funktioniert als eine Art Meta-Kanal für DisplayPort und PCI Express. Am anderen Ende einer Verbindung kommen Displays, Peripheriegeräte oder Adapter zum Einsatz, die weitere Schnittstellen anbinden.] Denkbar ist, dass Apple ein MacBook Pro per Thunderbolt mit einem neuen Cinema-Display verbindet, welches an seiner Rückseite dann als Hub Firewire- und USB-Ports besitzt. Dafür spricht, dass die Thunderbolt-Anschlüsse mit im Mini-Displayport sitzen.

In der Standardkonfiguration führt Apple das 13-Zoll-MacBook Pro mit einem 2,3 GHz Core i5 (2 Kerne, 3 MByte L3-Cache) sowie einem 2,7 GHz Core i7 (2 Kerne, 4 MByte L3-Cache) sowie 320 GByte und 500 GByte Festplatte. In beiden Modellen stecken 4 GByte Arbeitsspeicher, die neuerdings DDR3-1333-SDRAM verwenden. Das 13-Zoll-Einstiegsmodell kostet bei Apple 1150 Euro, die 2,7-GHz-Variante 1450 Euro. [Update: Bei dem Core i5 der zweiten Generation mit 2,3 GHz Taktfrequenz handelt es sich offenbar um eine OEM-Version des Core i5-2410M. Der Core i7 mit 2,7 GHz dürfte hingegen dem Core i7-2620M entsprechen.]

Das 15-Zoll-MacBook Pro kostet mit 2 GHz Quad-Core Core i7 (Core i7-2635QM), AMD Radeon  6490M und einer 500-GByte-Festplatte 1750 Euro. Das Modell mit 2,2 GHz Quad-Core (Core i7-2720QM), Radeon HD 6750M und 750-GByte-Festplatte liegt bei 2150 Euro. Optional ist auch der Core i7-2820QM mit 2,3 GHz und 8 MByte L3-Cache erhältlich.

Das 17-Zoll-MacBook Pro, das ebenfalls mit einem 2,2 GHz Quad-Core Core i7, Radeon HD 6750M und 750-GByte-Festplatte ausgerüstet ist, kostet jetzt 2500 Euro – 250 Euro mehr als der Vorgänger. Alle Modelle sind nach Unternehmensangaben ab sofort über Apple Store oder den Fachhandel erhältlich.

Die neuen Modelle kommen laut Apple auf eine Akkulaufzeit von "bis zu 7 Stunden" im drahtlosen Surf-Einsatz. Optional bietet der Hersteller auch 500-GByte-Festplatten mit 7200 U/min sowie SSDs mit bis zu 512 GByte Speicherplatz an. Im Vorfeld war spekuliert worden, Apple könnte einen werksseitigen Austausch des optischen Laufwerks gegen eine SSD anbieten – dies ist allerdings nicht der Fall. [Update: Anscheinend nutzt Apple auch nicht die Möglichkeit, mSATA-SSDs im Format von PCIe Mini Cards einzusetzen.]

[Update: Apple senkte die Preise für einige der möglichen Zusatzkonfigurationen. Das Verdoppeln des Arbeitsspeichers direkt bei der Bestellung kostet nun einen Aufpreis von 200 Euro statt bislang 360 Euro. Für den Umstieg auf eine der SSDs verlangt Apple beim teureren 13-Zoll- sowie beim 15-Zoll-Modell jeweils rund 70 Euro weniger als zuvor. Dafür stieg der Preis für das höher aufgelöste matte Display des 15" MacBook Pro: Es kostet ab sofort 150 Euro – 15 Euro mehr als zuvor.] (lbe)