Endkunden viel erfinderischer als bislang angenommen

Forscher an der Sloan School of Management haben herausgefunden, dass eine erstaunlich große Kundengruppe Produkte verändert und verbessert.

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Offenbar sind Verbraucher nicht nur viel innovativer als bislang angenommen, sondern schieben auch mehr Neuerungen an als die Industrie selbst. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie von Eric von Hippel, Dozent an der renommierten Business-Fakultät des MIT, der Sloan School of Management.

Bislang galt die Industrie unter Ökonomen und Innovationsforschern als wesentliche Quelle für Produktinnovationen. In der Studie zeigten von Hippel und sein Team, welches Ausmaß die Innovationsfertigkeit der Endkunden inzwischen angenommen hat. "Wir haben herausgefunden, dass 6,2 Prozent der britischen Bevölkerung – das sind 2,9 Millionen Menschen – in den vergangenen drei Jahren entweder eigene Produkte geschaffen oder bestehende zumindest verändert haben", so von Hippel im Interview mit der Online-Ausgabe von Technology Review. Dafür hätten die Menschen 2,3 Milliarden Pfund ausgegeben – mehr als doppelt so viel wie alle britischen Firmen, die Verbraucherprodukte herstellen.

Dabei reichten die "Verbraucherhacks" vom einfachen Vorgang bis zur komplexen Manipulation. Die Menschen programmierten beispielsweise ihre Waschmaschinen um, so dass die sich nur im Schleudergang nutzen lassen. "Oder sie bearbeiten den Fressnapf ihres Hundes, damit er beim Fressen nicht mehr hin und her rutscht. Andere bauen Angeln so um, dass sie damit Bäume beschneiden können, wieder andere programmieren auch ihre GPS-Geräte um, damit die leichter bedienbar sind."

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(bsc)