Organische Solarzellen sollen billiger werden

Das US-Unternehmen Konarka hat eine neuartige transparente Dünnschichtfolie entwickelt, die als kostengünstige Elektrode dient.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 44 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Kölling

Der US-Solarzellenhersteller Konarka hat einen Durchbruch bei der Herstellung transparenter organischer Solarzellen erzielt: Dem Unternehmen ist es gelungen, das teure Metall Indium in der auf einer Dünnschichtfolie gedruckten Elektrode durch preiswertes Nano-Silber zu ersetzen. Wie Firmenchef Howard Berke gegenüber Technology Review auf der Solarmesse PV Expo in Tokio sagte, sollen so die Kosten für den wichtigsten Teil des Produktes damit um 80 bis 90 Prozent sinken.

Der Indium-Ersatz galt unter den Experten auf der Messe als bahnbrechende Neuerung. Denn bisher ist es keinem Unternehmen gelungen, den leitfähigen Bereich von Polymersolarzellen mit der geforderten Präzision im Nanometerbereich zu bedrucken. Bereits in wenigen Monaten soll das Produkt in 1 m Breite von der Rolle gedruckt werden können.

Mit der Kosteneinsparung hofft Berke, eine der höchsten Hürden für die Verbreitung der organischen Solarzellen zu senken: das schlechte Preis/Leistungs-Verhältnis. Die transparenten Polymersolarzellen Konarkas haben bislang nur einen Wirkungsgrad von 2 bis 3 Prozent bei der Umwandlung von Licht in Strom. Siliziumbasierte Solarzellen liegen in der Regel bei über 15 Prozent – und sinken im Preis immer weiter.

Der Einsatz organischer Solarzellen im industriellen Maßstab wurde daher von Vertretern des Siliziumlagers auf der Messe weiterhin belächelt. Auch Berke zielt mit seinem Produkt nicht auf großindustrielle Solaranlagen, sondern zuerst auf Architekten und Designer, die mit den durchsichtigen und farbigen Zellen neue Möglichkeiten in der Fassadengestaltung gewinnen.

Mehr zum Thema in Technology Review online:

(bsc)