Streit um Formate für Web-Videos verschärft sich

Das Justizministerium in Washington untersucht laut dem Wall Street Journal, ob das MPEG-Lizenzierungskonsortium den Wettbewerb mit dem rivalisierenden Format WebM/VP8 von Google mit unfairen Mitteln führt.

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Von
  • dpa

Handfeste wirtschaftliche Interessen stehen hinter einem Streit um technische Formate für Videos auf Webseiten, der jetzt auch die Behörden in den USA beschäftigt. Das Justizministerium in Washington untersucht, ob das MPEG-Lizenzierungskonsortium den Wettbewerb mit einem rivalisierenden Format von Google mit unfairen Mitteln führt, berichtete am Freitag das "Wall Street Journal". Der Lizenzierungsgruppe MPEG LA gehören unter anderem Microsoft, Apple, Sony und Philips, aber auch die deutsche Fraunhofer-Gesellschaft an.

Die MPEG LA argwöhnt, dass Google gegen Patente verstoßen könnte, die Mitglieder der MPEG LA halten. Sie rief am 10. Februar die Inhaber von Patenten für Videotechniken auf zu prüfen, ob nicht auch bei WebM/VP8 eigene Patente verwendet werden.

Die MPEG Licensing Administration (MPEG LA) verwaltet die Lizenzierung von Patenten für das kommerzielle Videoformat H.264. Google hat das lizenzfreie Format WebM entwickelt; die zugehörige Codec-Technik für das Kodieren und Dekodieren der Signale wird als VP8 bezeichnet. Mit dem künftigen Web-Standard HTML5 können Web-Browser Videos und andere multimediale Inhalte ohne bisher übliche Software-Erweiterungen abspielen (Plugins). Microsoft und Apple setzen dabei mit ihren Browsern Internet Explorer und Safari auf das Format H.264. Der Google-Browser Chrome sowie Mozillas Firefox sind hingegen Verfechter des lizenzfreien WebM. (bb)