Suse Linux 10.0 Beta1 (Prag) zum Download verfügbar [Update]

Mit dem openSUSE-Projekt ändert Novell das Entwicklungsmodell seiner Linux-Distribution hin zu einem öffentlichen Community-Prozess.

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Von
  • Oliver Diedrich

Wie vergangene Woche angekündigt, stellt Novell seit dem heutigen Dienstag die erste Beta von Suse Linux 10.0 unter dem Codenamen Prag im Rahmen seines openSUSE-Projektes zur Verfügung. Interessierte können die ausdrücklich als Entwickler-Release bezeichnete neue Version in Form von vier CD-Images für die x86- und die x86_64-Architektur über mehrere FTP-Mirrors oder via BitTorrent herunterladen. Vorher empfiehlt sich ein Blick auf die lästigsten Bugs: So installiert die Beta1 nicht mit SATA-CD-ROM-Laufwerken und weist Probleme beim USB- und PCMCIA-Hotplugging auf.

Die Roadmap sieht weitere drei weitere Beta-Versionen im Wochenabstand vor; der erste Release-Kandidat ist für den 9. September geplant. Die fertige Version will Novell dann nicht nur kostenlos übers Internet, sondern auch auf Datenträgern mit Handbuch im Karton und auf anderen Wegen, beispielsweise als Beilage in Computer-Zeitschriften, vertreiben. Ende September soll die Arbeit an Suse Linux 10.1 beginnen.

Größte technische Änderung in Suse Linux 10.0 ist die Umstellung der Distribution auf auf gcc 4. Die enthaltenen Programmpakete sind auf dem aktuellen Stand: Kernel 2.6.13-rc5, KDE 3.4.2, Gnome 2.11. Die Virtualisierungssoftware Xen ist noch in der Version 2 enthalten, soll aber im Laufe der Arbeit an Suse Linux 10.0 auf die kommende Version 3 aktualisiert werden. Da die CDs ausschließlich Open-Source-Software enthalten, fehlt beispielsweise Java und damit auch das auf Java angewiesene OpenOffice. Novell will aber noch im Laufe des Tages ein FTP-Verzeichnis mit diversen Binary-Only-Paketen wie Java und Flashplayer sowie zusätzlichen Open-Source-Anwendungen wie OpenOffice und den Quelltext-RPMs online stellen.

Mit openSUSE betritt Novell Neuland: Noch nie wurde eine Version von Suse Linux einem öffentlichen Betatest unterzogen. Ebenfalls neu ist ein offener Bugzilla, in den jedermann gefundene Fehler in Suse Linux 10.0 eintragen kann. Ab Suse Linux 10.1 sollen Anwender dann die Möglichkeit erhalten, aktiv an der Entwicklung der Distribution mitzuarbeiten. Dazu will man einen allgemein zugänglichen Build-Server einrichten. Novell sieht das openSUSE-Projekt auch als Antwort auf die zunehmende Popularität von Community-Distributionen wie Fedora oder Ubuntu. (odi)