"+1": Googles Antwort auf Facebooks "Gefällt mir"

Ähnlich wie bei der "Gefällt mir"-Funktion von Facebook wird man bei Google künftig einzelne Inhalte mit einem "+1"-Knopf hervorheben können, um Suchergebnisse stärker zu personalisieren.

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Google stemmt sich gegen den wachsenden Einfluss von Facebook und will seine Suchergebnisse stärker auf den Freundeskreis eines Nutzers ausrichten. Ähnlich wie bei der "Gefällt mir "-Funktion von Facebook wird man bei Google künftig einzelne Inhalte mit einem "+1"-Knopf hervorheben können. Bei der Suche etwa nach einem Rezept oder Hotel würde man dann gleich Empfehlungen von Freunden oder Verwandten sehen, erläuterte Google in einem Blogeintrag am Mittwoch.

Um +1 nutzen zu können, benötigt man ein Google-Profil. Um die Empfehlungen anderer Nutzer sehen zu können, muss man am Computer auch mit einem Google-Account angemeldet sein. Wenn der Benutzer den +1-Knopf neben einem Suchtreffer klickt, und Freunde stoßen in ihrer Suche auf denselben Treffer, so zeigt Google darunter an: "... +1'd this". Das gilt ebenso für Anzeigen. Außerdem landet der +1-te Treffer in einer Liste im eigenen Profil. Dort kann man seine +1-Favoriten verwalten. Als Freunde zählt Google dabei alle Google-Nutzer mit Profil, die im Google-Mail-Adressbuch, der Kontaktliste bei Google Talk enthalten sind, oder denen man im Google Reader oder bei Google Buzz folgt. Zukünftig will Google auch andere Signale auswerten, um Freunde aufzuspüren, etwa Verbindungen via Twitter.

Über einen dezenten Knopf neben einem Treffer kann man ihn +1-en.

(Bild: Google)

Die Funktion erinnert an das Konzept der sozialen Suche, das Facebook zusammen mit Googles Erzrivalen Microsoft vorantreibt. Die Vorlieben und Informationen der Freunde eines Nutzers seien für ihn relevanter als Treffer, die ein Suchmaschinen-Algorithmus ergibt, sagt Facebook-Gründer Mark Zuckerberg immer wieder. Deswegen sollten sie bei Suchergebnissen prominenter angezeigt werden.

Google ist zwar nach wie vor die unangefochtene Nummer eins bei der Internet-Suche. Mit Anzeigen im Umfeld von Suchtreffern verdient der Konzern Milliarden. Facebook mit seinen rund 600 Millionen Nutzern wird inzwischen jedoch oft als potenzielle Gefahr für das Google-Geschäft gesehen: Wenn die Menschen mehr über Facebook und Microsofts Bing suchen, würde Google weniger verdienen. Mit eigenen Aktivitäten im "Social Web" wie dem Online-Netzwerk Orkut hatte Google nur mäßigen Erfolg. Die +1-Funktion soll schrittweise zunächst für die englischsprachige Google-Suchmaschine eingeführt werden. Man soll sie aber "bald" auch auf einer Seite in den Google Labs freischalten können. (jo)