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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Heiko Kothhöfer
  • Herbert Braun
  • Urs Mansmann
Inhaltsverzeichnis

www.pica-pic.com

Lange bevor der Game Boy auf den Markt kam, waren Teenager schon in kleine, bunte Plastikkisten vertieft, die in eine Jackentasche passten. Ende der 70er-Jahre lieferten sich auf diesen Geräten LEDs Autorennen, Sportwettkämpfe oder mörderische Duelle. In den 80ern wurden sie von LCDs abgelöst, deren Displays auf das jeweilige Spiel zugeschnitten waren – der Spieler schickte seine Figur zwischen ein paar Positionen herum, die vor einem ins Display gezeichneten Hintergrund lagen.

Pica Pic versetzt die Spielkinder von damals zurück in die 80er. Auf etwa 20 Geräten aus Japan, Taiwan und der Sowjetunion gilt es, Krokodilen auszuweichen, Kamikaze-Angriffe abzuwehren oder mit Pfannkuchen zu jonglieren. Der Clou: Die musealen Daddeleien werden mit Flash im Browser zum Leben erweckt – inklusive des piepsigen Sounds. (heb)

http://isleoftune.com

Während Sequenzer im Allgemeinen mit einer schier unübersichtlichen Zahl Einstellmöglichkeiten aufwarten, verfolgt Isle of Tune einen spielerischen, stark vereinfachten Ansatz. Praktisch auf der grünen Wiese verlegt der angehende Musiker in einer isometrischen Ansicht Straßen, drapiert Häuser sowie Bäume, Blumenkübel und Laternen. Zu guter Letzt setzt der Komponist noch Autos ein, die nach einem Klick auf den Start-Button kontinuierlich die Straßen der neu geschaffenen Siedlung abfahren.

Sound ertönt, sobald eines der Autos einen Gegenstand passiert. Durch geschicktes Arrangement der Gegenstände lassen sich auch komplexere Musikstücke schaffen. Nach einem Klick auf die Gegenstände erhält man die Möglichkeit, in engen Grenzen Veränderungen an den Tönen vorzunehmen. Bis zu drei durch die Baumaßnahmen erzeugte Loops lassen sich speichern. Mittels Twitter, Facebook oder E-Mail kann man das Kunstwerk einem größeren Hörerkreis bekannt machen. (Heiko Kothhöfer/uma)

www.podknast.de

Über den Alltag in deutschen Gefängnissen gibt es viele Klischees, aber die wenigsten wissen, was dort tatsächlich vor sich geht. Hier springt das Webangebot der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen mit seinem Podknast ein. Es bietet kurze Videos, die den Alltag besonders in Jugendstrafvollzugseinrichtungen darstellen.

Das Projekt verfolgt vorrangig zwei Ziele. Zunächst sollen die Gefangenen sich mit ihrer persönlichen Situation beschäftigen. Außerdem sollen sich gefährdete Jugendliche darüber informieren können, was sie hinter Gittern erwartet. Besonders in der Jugend- und Bewährungshilfe sowie an Schulen sollen diese Videos als Lehrmaterial eingesetzt werden. (Heiko Kothhöfer/uma)

www.zuspieler.de

Auch in Zeiten von 3D-Shootern und Online-Rollenspielen hat das gute alte Brett- und Kartenspiel in allen Varianten noch zahllose Fans. Sebastian Wenzel betreibt das Online-Magazin Zuspieler.de. In Artikeln und Videos beleuchtet er die Offline-Spielerszene, gibt Tipps zu Neuerscheinungen und berichtet über geeignete Spielorte. Dabei fasst er die Themenpalette bewusst sehr weit und sorgt damit für viel Abwechslung.

Wenzel traut sich auch an heiße Themen heran, etwa das „Minderheitenquartett“, das ob seiner satirischen Darstellungen heftig umstritten war, und hält mit seiner Meinung dabei nicht hinter dem Berg. Oder er interviewt die PR-Agentur, die das Spiel „Kackel-Dackel“ vermarktet, bei dem die Spieler künstliche Hundehäufchen aus einem Plastikdackel einsammeln müssen. Auch dieses Spiel hat Kontroversen ausgelöst, allerdings eher über den Geschmack der Spieleautoren.

www.museum-digital.de

Besucher von Museen haben oft nur ungefähre Vorstellungen davon, was sie an Exponaten erwartet. Das Projekt Museum Digital macht Ausstellungsstücke einem breiten Publikum bekannt und vor allem recherchierbar.

Die Exponate der teilnehmenden Museen aus mehreren Bundesländern sind mit Beschreibung und Fotos erfasst und themenbezogen verschlagwortet. Organisiert ist das Angebot nicht nach Kategorien, sondern nach teilnehmenden Bundesländern, die jeweils als eigenständiges Teilangebot anzusehen sind, was ein wenig unglücklich ist. Ein Gesamtkatalog, der sich noch zusätzlich nach Bundesländern filtern lässt, wäre sinnvoller gewesen.

Das schon länger existierende Projekt befindet sich noch immer in der Entwicklung und auch die Sammlungen wachsen ständig. Neuzugänge der Online-Sammlung kommunizieren die Macher der Webseite mittels Facebook, Twitter und Newsfeed. (Heiko Kothhöfer/uma)

http://colorhunter.com
http://colorschemedesigner.com

Als Webdesigner ein zum Inhalt der Webseite passendes, ansprechendes Farbklima zu entwerfen ist eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe. Color Hunter ermittelt eine Farbpalette aus einem hochgeladenen Bild und präsentiert sie samt der Farbnummern.

Mit erheblich feineren Einstellungen glänzt der Color Scheme Designer. Aus bis zu vier Grundfarben kombiniert man mittels eines Drehschiebers in einem Farbkreis passende Farben. Wie die Farben zusammenpassen, zeigen eine Tabelle sowie zwei Webseiten-Beispiele. In der tabellarischen Anzeige wird nach Haupt- und Nebenfarben unterschieden. Sogar wie Betrachter mit bestimmten Farbsehschwächen die Farben wahrnehmen, zeigt der Webdienst an.

Geeignete Farbkombinationen lassen sich exportieren. Als Exportformate stehen HTML/CSS, Photoshop, GIMP und eine reine Textversion zur Verfügung. Da außer RGB zusätzlich die Paletten für Pantone und RAL auswählbar sind, eignet sich das Tool auch für Printmedien. (Heiko Kothhöfer/uma)

www.ct.de/1109194


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