Studie: Stuxnet befällt deutsche Energieversorger

Bei einer Studie gaben fast 60 Prozent der befragten deutschen Energieversorger an, Stuxnet in ihren Systemen entdeckt zu haben. Wie weit der Wurm aber tatsächlich in kritische Bereiche der IT-Infrastruktur vordringen konnte, ist bislang unklar.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Die Zahl der Stuxnet-Infektionen im Unternehmensbereich ist offenbar höher als bislang angenommen. Im Rahmen einer Studie des Antivirenherstellers McAfee antworteten 59 Prozent der befragten Strom-, Gas- und Wasserversorger aus Deutschland, dass sie den Stuxnet-Wurm in ihren Systemen entdecken konnten. Das berichtet der Spiegel. Bei der Studie wurden insgesamt 200 IT-Verantwortliche von Konzernen in 14 Ländern befragt. Eine größere Verbreitung fand der Schädling nur in Indien, gemeinsam mit Deutschland befindet sich Frankreich auf dem zweiten Platz.

Geringer, aber dennoch besorgniserregend ist der internationale Durchschnitt: 41 Prozent der befragten Energieversorger konnten Stuxnet im Unternehmensnetz ausfindig machen. Nach bisherigem Kenntnisstand hat der Schädling bei den Firmen keinen Schaden angerichtet; Stuxnet hat es vermutlich auf eine iranische Urananreicherungsanlage in Natanz abgesehen und wird nur aktiv, wenn es sein Ziel identifiziert hat. "Hätten seine Schöpfer den Wurm jedoch anders konfiguriert, wäre das Schadenspotential immens gewesen", so McAfee-Manager Hans-Peter Bauer.

Der Spiegel-Bericht lässt offen, ob die befragten Unternehmen überhaupt die betroffenen Prozessleitsysteme von Siemens einsetzen und wie weit Stuxnet in kritische Bereiche der IT-Infrastruktur vorgedrungen ist. Gegenüber heise Security gab McAfee bekannt, dass die Studie erst am Dienstagnachmittag im vollen Umfang veröffentlicht wird. (rei)