Lässt Microsoft Spam-Schutz-Technik patentieren?

Das US-amerikanische Patentamt hat einen Anti-Spam-Patentantrag veröffentlicht, bei dem alles auf Microsoft als Urheber hinweist.

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Von
  • André Kramer

Das US-amerikanische Patentamt hat unter der Nummer 20040260776 eine Patentschrift mit dem Titel "Advanced spam detection techniques" veröffentlicht. Die Schrift enthält verschiedene Methoden zum Aufspüren von Spam, unter anderem "a component that identifies features relating to at least a portion of origination information of a message". Die Softwarefirma All about it vermutet hinter dieser Patentschrift Microsoft. Einige der Autoren von "Advanced spam detection techniques" waren offenbar bereits an einer umstrittenen früheren Patentschrift Microsofts beteiligt.

Befürchtungen aus der Open-Source-Community, Microsoft nutze öffentlich diskutierte Standardisierungsmaßnahmen zur Umwandlung in eigene Patente, könnten sich damit bewahrheiten. Um ein Verfahren zur Senderauthentifizierung per DNS ging es auch bei den Anstrengungen der MARID-Arbeitsgruppe, die im September 2004 scheiterten. Die IETF-Arbeitsgruppe weigerte sich damals, den von Microsoft propagierten Vorschlag, Sender ID, als Teil des Standards zu verabschieden. Sender ID ist eine Kombination des von AOL favorisierten Sender Policy Framework (SPF), das auf verschiedenen anderen Vorschlägen wie RMX und DMP fußt, und Microsofts Vorschlag Caller ID. AOL zog es nach der Ablehnung des Microsoft-Vorschlags vor, die SPF-Technik alleine weiterzuverfolgen. (akr)