Kein analoges TV mehr in Österreich

An diesem Dienstag sollen in Österreich die letzten analogen Transmitter auf den digitalen Standard umgestellt werden.

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Am heutigen 7. Juni 2011 endet das Zeitalter des analogen terrestrischen Fernsehens in Österreich. Die seit Oktober 2006 laufende Umstellung der Sendeanlagen auf DVB-T soll nun abgeschlossen werden. In der Region rund um Mariazell und das Mürztal stellt der Betreiber ORS die letzten 24 analogen Transmitter auf den digitalen Standard um. Ursprünglich sollte die Umstellung Ende 2010 abgeschlossen sein.

Nunmehr verbreiten in Österreich insgesamt 320 Sender der ORS das "MUX A" genannte Paket mit ORFeins, ORF2 und ATV. Damit werden 97,7 Prozent der Haushalte des Landes erreicht. An 19 Standorten wird zusätzlich MUX B mit Puls 4, ORF Sport Plus, 3sat und ServusTV abgestrahlt. Damit kann jedoch schon weit mehr als die Hälfte aller Haushalte zuschauen.

Nach ORS-Angaben nutzen rund 349.000 Österreicher das terrestrische Antennenfernsehen. Dies entspricht einem Marktanteil von etwa 5 Prozent. Die ORS hofft, mit dem ab 2012 geplanten Ausbau von DVB-T2 mehr Nutzer gewinnen zu können. Bis 2015 sollen der Marktanteil auf 12 bis 15 Prozent steigen. In Wien wird bereits ein DVB-T2-System getestet. Darüber hinaus bemüht sich die Firma, die der ORF und der Raiffeisen-Konzern besitzen, um Aufträge in Osteuropa.

Wirtschaftlich gescheitert ist das DVB-H-Projekt (MUX D) für mobilen terrestrischen TV-Empfang. Diese Sender wurden nur etwa zweieinhalb Jahren nach dem Start bereits Ende 2010 wieder deaktiviert. Mit DAB (Digital Audio Broadcasting) ist ein weiterer digitaler Rundfunkstandard in Österreich bereits perdu. Seit dem Jahr 2000 hatte die ORS in Wien und Innsbruck entsprechende Einrichtungen betrieben, sie aber Ende 2008 wieder stillgelegt. (anw)