Explorer mit Administratorrechten

Es gelingt mir einfach nicht, unter Windows 7 einen Explorer mit Administratorrechten zu starten. Der Kontextmenübefehl „Als Administrator ausführen“ des Startmenü-Eintrags scheint keine Wirkung zu haben. Ich bin mir sicher, dass er unter Vista noch funktioniert hat.

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Von
  • Hajo Schulz

Es gelingt mir einfach nicht, unter Windows 7 einen Explorer mit Administratorrechten zu starten. Der Kontextmenübefehl „Als Administrator ausführen“ des Startmenü-Eintrags scheint keine Wirkung zu haben. Ich bin mir sicher, dass er unter Vista noch funktioniert hat.

Ihre Erinnerung täuscht Sie nicht. In Windows 7 unterdrückt Microsoft diese Möglichkeit absichtlich: Der Windows-Explorer wird hier über einen Dienst namens „DCOM-Server-Prozessstart“ gestartet, der einen Admin-Explorer erkennt und sofort wieder beendet und stattdessen einen mit normalen Benutzerrechten öffnet.

Erste Voraussetzung, damit ein Explorer mit Administratorrechten starten kann, ist unter Windows 7 wie unter Vista die Einstellung „Ordnerfenster in einem eigenen Prozess starten“, die Sie per „Organisieren/Ordner- und Suchoptionen/Ansicht“ einschalten müssen. Außerdem kann es nur gelingen, wenn gerade kein anderes Explorer-Fenster zu sehen ist; dazu gehören auch die Systemsteuerung und das Fenster „Geräte und Drucker“.

Die Explorer-Erweiterung PrivBar zeigt an, mit welchen Rechten der Dateimanager gerade läuft.

Die Anti-Admin-Überwachung wird durch den Registry-Eintrag RunAs im Schlüssel HKEY_CLASSES_ROOT\AppID\{CDCBCFCA-3CDC-436f-A4E2-0E02075250C2} gesteuert: Solange er existiert, ist der Admin-Explorer gesperrt. Der Schlüssel ist normalerweise vor Schreibzugriffen – auch durch Administratoren – geschützt. Um den Eintrag zu löschen oder umzubenennen, müssen Sie zunächst den Besitz an dem Schlüssel übernehmen.

Ganz ungefährlich ist das allerdings nicht, denn wenn ein Explorer-Fenster mit vollen Rechten geöffnet ist, erben unter Umständen auch danach normal geöffnete Ordnerfenster diese Rechte. Wir raten daher dringend, ein Tool wie Aaron Margosis’ PrivBar zu installieren (siehe c’t-Link): Es ergänzt den Explorer um eine zusätzliche Symbolleiste, in der man auf einen Blick erkennt, mit welchen Rechten dieses Fenster ausgestattet ist.

Ganz ohne Registry-Fummeleien kommt übrigens folgender Tipp aus: Die Datei-Dialoge neuerer Windows-Anwendungen stellen einen fast kompletten Explorer dar. Um mal eben ein Dateifenster mit vollen Rechten zu öffnen, können Sie also zum Beispiel den mitgelieferten Editor (notepad.exe) per Rechtsklick „Als Administrator ausführen“ und den Menübefehl „Datei öffnen“ aufrufen. In der Combobox unten rechts auf dem Dialog sollten Sie noch „Alle Dateien (*.*)“ statt „Textdateien (*.txt)“ auswählen.

www.ct.de/1114170 (hos)