LulzSec hackt Website des US-Senats

Die Hackergruppe ist in den vergangenen Tagen in die Netze des US-Parlaments, eines Spieleentwicklers sowie eines Porno-Anbieters eingedrungen.

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Die Hackergruppe Lulzsec ist nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen in Server des US-amerikanischen Senats eingedrungen. Als Beleg hat sie eine Konfigurationsdatei für die Website der Parlamentskammer veröffentlicht. In einem "Grußwort" schreibt die Hackergruppe dazu, sie habe einige interne Daten veröffentlicht und fragt, ob es sich dabei um einen Kriegsakt handle. Damit spielt Lulzsec offenbar auf Überlegungen des US-amerikanischen Verteidigungsministers Robert Gates an, Vergeltung für Cyber-Attacken üben zu wollen, die von ihrer Wirkung her einem Angriff mit konventionellen Waffen gleichkommt.

Eine Sprecherin des Senats hat laut einem Bericht des Wall Street Journal bestätigt, dass die Website gehackt worden sei. Die Eindringlinge hätten aber keinen Zugang zum Computernetzwerk des Senats gehabt. Nun sollen die Sicherheitsvorkehrungen für die Computersysteme des Parlaments überprüft werden.

Ebenfalls vor Kurzem sind die Lulzsec-Hacker in das Netzwerk des Spieleentwicklers Bethesda Softworks eingedrungen und haben von dort einige Daten mitgehen lassen. Nach Angaben von LulzSec sind darunter auch die Daten von gut 200.000 Spielern des Videospiels Brink, die die Hacker aber – im Gegensatz zu dem sonst von ihnen entdeckten Material – nicht veröffentlicht haben. Bethesda räumt ein, dass sich die Hacker Zugang zu Namen, E-Mail-Adressen und Passwörtern von Kunden verschafft haben können; das Unternehmen ruft sie deshalb dazu auf, ihre Zugangsdaten zu ändern. Kreditkartendaten oder andere derartige Daten seien aber nicht abhanden gekommen.

LulzSec ist dieser Tage auch in das Netz des Pornoanbieters pron.com eingedrungen, hat dessen Datenbank von rund 26.000 Nutzerzugangsdaten kopiert und auf seiner Website veröffentlicht. Das Social Network Facebook hat laut Medienberichten bereits reagiert, da viele Internetnutzer dazu neigen, für verschiedene Online-Angebote dieselben Zugangsdaten zu nutzen, und hat betroffene E-Mail-Adressen gesperrt, um Missbrauch vorzubeugen.

LulzSec hat in jüngster Zeit diverse Websites und Netzwerke gehackt, so zum Beispiel von Sony BMG und Sony Pictures sowie der Sendergruppe PBS, von Nintendo und des Sicherheitsdienstleisters InfraGard. Die Veröffentlichung von vertraulichen Daten des Unternehmen Unveillance brachte Einsichten in die Vorgehensweise von US-Cyberwar-Experten. (anw)