Jamba hat neuen Ärger mit Verbraucherschützern

Die erfolgreiche Klingeltonfirma Jamba hat wegen undurchsichtiger Angebotsgestaltung eine Abmahnung des Verbraucher-Schutzverbands bekommen.

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Die schrille und aggressive Werbung und die Geschäftspraktiken der erfolgreichen VeriSign-Klingelton-Sparte Jamba stoßen zunehmend auf Kritik. Nicht nur ärgern sich viele Zuschauer des Musik-Fernsehsenders MTV über die nervtötende Werbung, sondern es gibt auch handfeste Probleme, weil Kinder und Jugendliche eine Menge Geld für das Herunterladen und Abonnements von Klingeltönen ausgeben und sich immer mehr von ihnen damit finanzielle Probleme einhandeln.

Nun meldet der Berliner Tagesspiegel am Sonntag, dass der Verbraucherzentrale-Bundesverband (vzbv) der Firma Jamba eine Unterlassungserklärung abgerungen hat, wonach sich Jamba verpflichtet, "deutlicher als bisher über den bindenden Charakter ihrer Verträge aufzuklären". Dabei geht es offenbar vordringlich um Klingelton-Angebote, die nur im Rahmen von Abonnements zu haben sind, bei Vertragsabschluss per SMS also regelmäßige Forderungen nach sich ziehen.

Jamba beziehungsweise Jamster hat indirekt schon in in Großbritannien Ärger mit den Verbraucherschützern bekommen und in San Diego, Kalifornien, ist über die Kanzlei Callahan, McCune & Willis eine Sammelklage (Class Action Suit) wegen irreführender Werbung anhängig. In Deutschland prüfen die Jugendmedienschützer der KJM, das Familienministerium (BMFSFJ) unterstützt eine Aktion zum Selbermachen von Klingeltönen und das Verbraucherschutzministerium warnt Eltern vor Handy-Schulden ihrer Kinder. Sogar die Viacom-Musiksender MTV und Viva, die erhebliche Werbeeinnahmen kassieren, wollen die Jamba-Präsenz zurückdrängen und zu bestimmten Tageszeiten auf die Klingelton-Spots verzichten -- das US-Wirtschaftsmagazin Forbes befürchtet deshalb bereits Einnahmeeinbußen bei VeriSign. Doch Jamba schlägt bereits die Erarbeitung "neuer Formate" vor, die "die sowohl für die Musik- als auch die Mobile-Industrie von Interesse sind". (ciw)