Firefox-Entwickler reduzieren Speicherverbrauch

Durch eine neue Technik soll der Speicherbedarf des freien Browsers Firefox drastisch sinken. In Tests schrumpfte der für JavaScript vorgesehene Heap auf bis zu einem Fünftel.

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Von
  • Christian Kirsch

Seit Langem klagen Anwender über den Speicherverbrauch des Firefox-Browsers. Zwei Änderungen des kalifornischen Forschers Gregor Wagner haben nun deutliche Verbesserungen in der Entwicklungsversion gebracht.

Der erste Patch startet die Garbage-Collection (GC), bei der der Browser nicht benutzten Speicher freigibt, häufiger. Das bisherige Verfahren löste eine GC erst aus, wenn der JavaScript-Heap nach einer Allozierung um das Dreifache gewachsen war. Wagners Änderung bereinigt den Speicher nun unter bestimmten Voraussetzungen spätestens nach 20 Sekunden.

Eine zweite Korrektur betrifft die Strategie, die Firefox beim Allozieren von Speicher verfolgt. Bislang benutzte der Browser für alle Objekte denselben Bereich, der jeweils in 1-Megabyte-Schritten vergrößert wurde. Nur vollständig leere Speicherbereiche gab er an das Betriebssystem zurück. Wagners Patch benutzt zwei verschiedene Bereiche, in denen er jeweils lang- und kurzlebige Objekte ablegt. Der größte Vorteil dieser Methode sei, dass einzelne langlebige Objekte nicht mehr ganze 1-MByte-Pakete blockieren könnten. Der Browser könne dadurch leere Abschnitte schneller freigeben.

Messungen des Entwicklers Nicholas Nethercote belegen einen 30 Prozent kleineren JavaScript-Heap beim normalen Surfen. Nach dem Schließen aller Tabs hatte der Heap sogar nur noch ein Fünftel der Größe wie beim bisherigen Verfahren. Wagners Patches sind noch nicht in den vor Kurzem als Alpha-Version erschienenen Firefox 6 eingeflossen, könnten es jedoch in dessen Nachfolger schaffen. (ck)