CERN: Hardware als Open Source

Die Open Hardware License des CERN soll rechtliche Sicherheit für freie Hardware-Projekte bieten.

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Von
  • Benjamin Benz

Das Forschungszentrum CERN hat nun offiziell den Startschuss für die Open Hardware License 1.1 gegeben. Gegenüber der bereits im März veröffentlichten Alpha-Version (1.0) gab es vor allem Anpassungen an Gepflogenheiten der Open-Source-Gemeinde sowie Vereinfachungen.

Die OHL überträgt den von Open-Source-Software bekannten Gedanken auf Hardware: Jeder darf unter der OHL stehende Projekte nutzen, kopieren, modifizieren und auch weitergeben. Das schließt neben der "Hardware Design Documentation" explizit auch Fertigungstechniken und Vertriebskonzepte ein. Konkret spricht die OHL von Schaltplänen, Entwürfen, (Platinen-)Layouts, technischen Zeichnungen, Ablaufplänen sowie beschreibenden und erklärenden Texten.

Das Manifest des Open Hardware Repositories (OHR ) -- auf dem auch die OHL veröffentlicht wurde -- bringt das Konzept auf den Punkt: "Entwickeln in einer offenen Umgebung macht definitiv mehr Spaß als in Isolation, und wir sind der festen Überzeugung, dass Spaß zu besserer Hardware führt." Das OHR entstand aus einer Initiative von Ingenieuren, die in der Experimentalphysik arbeiteten, und nach dem Ideal der "offenen Wissenschaft" den Austausch untereinander fördern wollten. Es sollte schlicht nicht ständig das Rad neu erfunden werden. Mittlerweile tummeln sich im OHR zahlreiche Projekte von PCI-Express-Karten über ARM-Einplatinencomputer bis zu dem im Teilchenbeschleuniger am CERN verwendeten Feldbus. Die OHL wiederum soll den rechtlichen Rahmen solcher Projekte regeln.

Ein Workshop zum Thema Open Hardware findet im Rahmen der 13. internationalen Konferenz zu "Accelerator and Large Experimental Physics Control Systems" in Grenoble statt. (bbe)