Anti-Spam-Datenbank ORDB streicht die Segel

Die seit dem Jahr 2001 aktive Open Relay Database hat ihren Betrieb eingestellt und empfiehlt Mailserver-Betreibern, auf Greylisting und Inhaltsanalyse umzuschwenken.

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Von
  • Bert Ungerer

Von einer dürren Meldung begleitet hat die Open Relay Database ihren Anti-Spam-Dienst abgeschaltet. Über fünf Jahre lang haben zahlreiche Mailserver-Betreiber die ORDB dafür eingesetzt, E-Mails aus dubiosen Quellen gar nicht erst anzunehmen oder zumindest als verdächtig zu markieren.

Die ORDB führte systematisch so genannte offene Relays auf, also Mailserver, die E-Mails von überall aus dem Internet annehmen und überall hin weiterleiten. Zuletzt waren es rund 225.000 IP-Adressen, die sich per DNS abfragen ließen (DNS-basierte Blacklist, auch kurz DNSBL genannt). Ebenfalls beliebt war der Service, den eigenen Mailserver bei ORDB daraufhin testen zu lassen, ob er möglicherweise als offenes Relay arbeitet.

In den vergangenen Jahren haben offene Relays zwar an Bedeutung für den Spam-Versand verloren. Dennoch suchen Spammer nach wie vor systematisch nach solchen Maschinen, die in der Regel wesentlich schneller und zuverlässiger arbeiten als private, infizierte PCs mit Hintertür-Funktionen. Die Betreiber von ORDB geben neben dem Bedeutungsverlust von offenen Relays für den Spam-Versand aber auch die Verpflichtungen der freiwilligen Mitarbeiter an: Diese seien verstärkt mit "anderen Aspekten ihres Lebens" als der Arbeit an der OSDB beschäftigt.

Die Betreiber von ORDB empfehlen den bisherigen Anwendern zur Spam-Abwehr nicht etwa eine der zahlreichen alternativen DNSBLs, sondern vielmehr den Einsatz von Greylisting sowie die Inhaltsanalyse der eingehenden E-Mails, zum Beispiel mit SpamAssassin. (un)