Blechschaden mit Googles Autopiloten

Eines der Fahrzeuge, die Google mit einem Autopiloten durch die Umgebung seines Firmensitzes fahren lässt, war vergangene Woche in einen Verkehrsunfall verwickelt.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Ein im Dienste von Google verkehrender PKW mit eingebautem Autopiloten war offenbar in der vergangenen Woche in einen Auffahrunfall verwickelt. Nach Zeitungsberichten können sich die Roboter-Autos, welche Google als Forschungsobjekte entwickelt hat und seit dem vergangenen Oktober auf dem öffentlichen US-Straßennetz erprobt, schneller und sicherer im Verkehr bewegen als menschengesteuerte Vehikel. Doch nach Informationen, welche die US-Website Jalopnik zugespielt bekam, scheint der von Google modifizierte Toyota Prius so heftig auf einen vorausfahrenden PKW aufgefahren zu sein, dass dieser ein drittes Fahrzeug in einen vierten Unfallbeteiligten hineinkatapultiert hat.

Die Google-Autos haben laut Jalopnik eine Spezialgenehmigung des US-Bundesstaates Nevada für den Verkehr auf Bundesautobahnen. In Kalifornien, wo sich der Unfall ereignet hat, gibt es anscheinend kein Gesetz, welches die autonomen Fahrzeuge von der Verkehrsteilnahme ausschlösse. Dies gilt ebenso wie die Zulassung seitens Nevada, weil die Roboter-Autos im Einsatz immer auch mit einem menschlichen Fahrer besetzt sind, der die autonome Steuerung jederzeit überstimmen kann.

Angesprochen auf den Crash erklärte ein Google-Sprecher, zum Zeitpunkt des Unfalls habe der menschliche Fahrer das Auto von Hand gesteuert. Dagegen habe die Robocar-Flotte mit autonomer Steuerung bislang 160.000 Meilen unfallfrei zurückgelegt. Mit dieser Erklärung entrinnt der Konzern einem juristischen Abenteuer: Nach Auffassung zahlreicher Kommentatoren ist nämlich völlig unklar, wer die Schuld trägt und wie der Tatbestand zu klassifizieren ist, wenn ein autonom verkehrendes Auto einen Unfall verursacht. (hps)