Bada 2.0: Samsungs Alternative zu iOS und Android

Samsung hat sein mobiles Betriebssystem Bada in der Version 2.0 veröffentlicht. Neu dabei: Multitasking, In-App-Werbung und Push-Nachrichten. Auch für Webentwickler wird die Plattform interessant.

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Von
  • Robert Lippert

Samsung hat Version 2.0 sein mobilen Betriebssystems Bada vorgestellt. Damit holt das OS funktionstechnisch zu Apples iOS und Googles Android auf, zu den wesentlichen Neuerungen zählen unter anderem Multitasking, Unterstützung für In-App-Werbung und ein System für den Empfang von Push-Nachrichten.

Mit dem UI 2.0 können Entwickler zudem drei neue Elemente in ihren Apps verwenden. Konkret führt Samsung damit einen Header, Footer und eine TabBar ein, die als Platzhalter für Navigations- und Steuerelemente dienen.

Mit Header, Footer und TabBar bekommen App-Entwickler neue Platzhalter für Navigationselemente an die Hand

(Bild: developer.bada.com)

Ein eigenes Layout-Konzept ergänzt die Design-Möglichkeiten, wobei Bada 2.0 drei Displayauflösungen unterstützt: WVGA (480x800), HVGA (320x480) und WQVGA (240x400).

Zugriff auf die neuen Funktion erhalten Entwickler über das ebenfalls veröffentlichte Bada SKD 2.0, das laut Samsung mit überarbeiteten Werkzeugen für die Emulation, Performance-Analyse und allgemein für das Profiling der erstellten Apps aufwarten könne. Technisch sollen Entwickler von der Unterstützung des Systems für HTML5 und JavaScript profitieren können, aber auch von der Flash-Unterstützung und der WAC-2.0-konformen Runtime. Damit sollen Apps sich auch komplett in HTML5 und JavaScript erstellen lassen (Zugriff auf die Kamera, Lagesensoren oder das Filesystem erfolge über das WAC-API) – womit die Plattform auch für reine Webentwickler interessant wird.

Um die Kommunikation mehrerer Bada-Apps untereinander zu unterstützen, führt Samsung auch ein neues Kommunikationsprotokoll ein. Dabei könne eine Anwendung über einen ClientChannel einen Request an eine zweite Anwendung schicken. Diese müsse dann über einen ServerChannel verfügen, der Requests aufnimmt, verarbeitet und im Anschluss eine geeignete Antwort zurückschickt. Für die geräteübergreifende Kommunikation ergänzt Samsung Bada 2.0 auch um ein neues Protokoll namens Wi-Fi Direct, mit dem Geräte über ein Ad-Hoc-Netzwerk per W-LAN in Verbindung stehen.

Wer gerne mit Sprachsteuerung experimentiert, wird sich auf neue Speech-to-Text- und Text-to-Speech-Klassen freuen dürfen. 3D-Soundausgaben werden über die Open Audio Library (OpenAL) ermöglicht, was vor allem für Spiele-Entwickler interessant sein dürfte, so Samsung.

Mit dem API für In-App-Werbung werden künftig auch Image- und Text-Banner in Bada-Apps Einzug halten. Entwickler können neben dem Anzeige-Typ auch dessen Größe und die Anzeigefrequenz festlegen, außerdem lasse sich eine von drei möglichen Aktionen beim Klick auf eine Anzeige vorgeben: Click-to-Browser (wobei im Default-Browser eine vom Werbenden vorgegebene Seite aufgerufen wird), Click-to-Call (was automatisch eine vom Werbenden vorgegebene Nummer wählt) oder Click-to-Store (was eine vom Werbenden vorgegebene Seite in Samsung Apps Store öffnet)

Das Bada SDK 2.0 setzt ein installiertes Microsoft Windows voraus (XP, Vista oder Windows 7) und ist nach kostenloser Registrierung frei zum Download verfügbar. (rl)