Google nimmt Rechenzentrum im finnischen Hamina in Betrieb

Für die Kühlung der Server, die in einer ehemaligen Papierfabrik untergebracht sind, nutzt Google Kühlwasser aus dem Finnischen Meerbusen.

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Der US-amerikanische Internetdienstleister Google hat am vergangenen Wochenende sein neues Rechenzentrum in Hamina, Finnland, in Betrieb genommen. Das Unternehmen hat dafür 2008 an dem 150 km östlich von Helsinki gelegenen Standort die Gebäude einer ehemaligen Papierfabrik gekauft. Durch den Fels unter dem Werk führt ein Tunnel, durch den Kühlwasser aus dem nahegelegenen Finnischen Meerbusen gepumpt wird. Das nutzt Google, um Wärmetauscher für das Rechenzentrum zu speisen. Dadurch soll viel Strom eingespart werden. Außerdem setzt Google hier Windkraft zur Stromerzeugung ein, wie der finnische Sender Yleisradio berichtete.

Blick in die ehemalige Papierfabrik

(Bild: Google)

Die Gebäude der Papierfabrik hatte Google demnach für 40 Millionen Euro dem finnisch-schwedischen Konzern Stora Enso abgekauft. 450 Arbeitsplätze waren bei Schließung der Papierfabrik verloren gegangen. 50 neue Arbeitsplätze für Linux-Administratoren, andere technische Mitarbeiter und Sicherheitsfachkräfte sind nach Googles Angaben nun entstanden. Der Konzern hat insgesamt 200 Millionen Euro in Hamina investiert.

Google behauptet, einige der energieeffizientesten Rechenzentren zu betreiben. Im belgischen St. Ghislain betreibt Google beispielsweise seit gut zwei Jahren ein Rechenzentrum, das völlig ohne Kältemaschinen auskommt. Durch die Verdampfung und das Verrieseln von vorgereinigtem Wasser aus einem Industriekanal wird dort die warme Luft der Server gekühlt.

Google gilt als der größte Serverbetreiber der Welt, veröffentlicht aber die genaue Zahl seiner Maschinen nicht. Man schätzt, dass Google mit 900.000 bis 1 Million Geräten rund 3 Prozent aller weltweiten Server betreibt. Der Konzern hatte vorige Woche seinen Stromverbrauch offengelegt und demnach 2010 rund 2,26 Millionen Megawattstunden an elektrischer Energie umgesetzt. 1,5 Prozent des weltweit erzeugten Stroms wird nach Experteneinschätzungen von Rechenzentrem verbraucht. (anw)