Umsatz- und Gewinnrückgang bei RIM

Der Smartphone-Markt boomt – doch einer bleibt zurück: Research in Motion (RIM) mit seinen Blackberrys. Die Modelle sind zu alt, das gibt selbst das Unternehmen zu. Die Kunden greifen lieber zu iPhone oder Android-Handys.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 122 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) laufen die Kunden davon. Im zweiten Geschäftsquartal, das mit dem August endete, lieferte das Unternehmen laut Mitteilung (PDF-Datei) 10,6 Millionen Smartphones aus; im Vorjahreszeitraum war RIM noch 12,1 Millionen Blackberrys losgeworden. Dabei boomt der Markt. Auch von seinem Tablet Playbook, das seit April in den USA und seit Juni in Deutschland erhältlich ist, setzten die Kanadier lediglich rund 200.000 Stück ab. Nachbörslich brach die Aktie am Donnerstag um fast 16 Prozent ein.

Der Umsatz fiel im Quartal um 11 Prozent auf 4,2 Milliarden US-Dollar (3,0 Mrd. Euro). Der Gewinn halbierte sich auf unterm Strich 329 Millionen Dollar – auch belastet von den Kosten für den Abbau von 2000 Stellen. Damit reagiert der Hersteller auf den schwindenden Marktanteil. Am Ende sollen noch 17.000 Beschäftigte übrig bleiben.

Ältere Modelle hätten sich schlechter verkauft als erwartet, sagte Jim Balsillie, einer der beiden Firmenchefs, im kanadischen Waterloo. Er hofft darauf, mit frischen Modellen die Scharte auswetzen zu können. Im August hatte das Unternehmen gleich fünf Neuheiten angekündigt, darunter Geräte mit klassischer Tastatur genauso wie ein reines Touchscreen-Modell. Im laufenden Quartal will RIM zwischen 13,5 Millionen und 14,5 Millionen Blackberrys absetzen.

RIM gehört zu den Pionieren in der Smartphones-Welt, hatte aber den Trend zu berührungsempfindlichen Bildschirmen lange verschlafen, während Apple mit seinem iPhone Verkaufserfolge feierte. Das neue iPhone 5 wird im Oktober erwartet. Googles Android-Betriebssystem wird von einer ganzen Reihe von Handyherstellern verwendet.

Blackberrys waren wegen ihres speziellen E-Mail-Diensts früher die Lieblinge der Manager. Heute sind die Geräte vielfach eine Billig-Alternative für all jene, die sich kein iPhone oder Android-Smartphone leisten können oder wollen. Der Anteil der Einstiegsmodelle an den Gesamtverkäufen nahm zuletzt stetig zu. (anw)