Bericht: Kanada plant Überarbeitung des Copyrights

Die kanadische Regierung unternimmt laut Medienberichten einen neuen Anlauf, das Copyright dem "digitalen Zeitalter" anzupassen.

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Die kanadische Regierung hat ein Gesetz ausgearbeitet, mit dem das dortige Copyright überarbeitet werden soll. Die Nachrichtenagentur The Canadian Press berichtet, während auf der einen Seite die Firmen der Unterhaltungsindustrie ihre Produkte stärker schützen können sollen, indem beispielsweise die Umgehung von Kopierschutzeinrichtungen verboten werde, würden in den Gesetzesentwurf die Interessen der Konsumenten vernachlässigt. Der Entwurf sehe keine Regeln für den "fair use" vor.

Ob tatsächlich, wie die Nachrichtenagentur andeutet, das Rippen von CDs oder die Aufzeichnung von Fernsehsendungen verboten werden soll, kann momentan nur spekuliert werden, da der Gesetzesentwurf noch nicht öffentlich gemacht wurde. Der Entwurf sei bereits ausgearbeitet, es gebe aber noch einen Zwist über Details zwischen dem Industrie- und dem Kulturerbeministerium, unter anderem über Digital Rights Management und technische Kopierschutzmaßnahmen, wird weiter berichtet. Der endgültige Entwurf werde vermutlich im Februar vorliegen.

In den vergangenen Jahren gab es einige Ansätze, den kanadischen Copyright Act dem "digitalen Zeitalter" anzupassen und die Vorgaben des WIPO Copyright Treaty und WIPO Performances and Phonograms Treaty umzusetzen. 2001 hatte die kanadische Regierung ein Konsultationspapier für ein Gesetz veröffentlicht, der den seit 1998 gelten Digital Millennium Copyright Act der USA zum Vorbild hatte. Ende 2005 versandete der bis dahin letzte Entwurf C-60 nach einem Misstrauensvotum gegen die Regierung. (anw)