ICANN: Einführung der neuen TLDs läuft nach Plan

Die Vorbereitungen auf die Bewerbungsphase zu den neuen Top Level Domains laufen auf Hochtouren, erklärte Rod Beckstrom, CEO der DNS-Verwaltung ICANN in Berlin. Alles laufe nach Plan.

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Von
  • Holger Bleich

Noch-ICANN-Chef Rod Beckstrom tourt zurzeit durch alle fünf Kontinente, um die Lust an neuen Top-Level-Domains (TLDs) zu wecken. Die Uhr tickt, ab dem 12. Januar 2012 dürfen sich Firmen und Organisationen darum bewerben, in eigener Regie ihre auserwählte Top Level Domain (TLD) als Registry zu verwalten. Am heutigen Donnerstag lud Beckstrom, sekundiert von stellvertretenden eco-Vorsitzenden Oliver Süme, potenzielle Bewerber und Journalisten nach Berlin. Unternehmensvertreter, die Interesse an einer neuen TLD haben, waren nicht auszumachen – was nicht gerade auf ein großes Interesse der freien Wirtschaft am Betrieb einer Registry schließen lässt.

Ob er einen großen Ansturm an Bewerbern erwartet, wollte der Chef der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers nicht preisgeben. Einige Hundert könnten es werden, aber auch einige Tausend, meinte er. Das Prüfungsprozedere sei von der Kapazität her für die Bearbeitung von maximal 1000 Bewerbungen ausgelegt. Werde diese Zahl überschritten, müsse man wohl nachrüsten. Beckstrom zufolge ist die ICANN mit den Vorbereitungen noch lange nicht fertig, liege aber gut im Plan.

ICANN-Chef Rod Beckstrom: "Eine Registry zu betreiben ist 'Big Business'.

Der ICANN-Chef verteidigte wiederholt die hohen Kosten von 185.000 US-Dollar, die für eine Bewerbung fällig werden. Schließlich handle es sich um die Genehmigung, eine Registry zu betreiben. Dies sei "Big Business", und die Prüfungen umfassten alle möglichen technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekte. Zwar höre sich die Summe erst einmal hoch an, der spätere Betrieb der Registry sei aber ungleich teurer. Die ICANN firmiert in der Heimat USA als nicht gemeinnützige Non-Profit-Organisation.

Süme bestätigte, dass der eco-Verband je nach zugrunde liegendem Geschäftsmodell von zusätzlichen Anschubkosten von 500.000 bis zu einer Millionen Euro ausgehe. Dennoch ist sich der eco-Geschäftsführer sicher, dass es in Deutschland einen Bedarf an den neuen TLDs gibt. Gerade für Unternehmen könne die eigene TLD ein wichtiges "Marketing-Tool" werden. Als Beispiel führte Süme an, dass Google und andere Suchmaschinenbetreiber die neuen Domains sicher bevorzugt behandeln werden, sodass sie auch als Instrument zu besseren Platzierungen dienen könnten. (hob)