Facebook: iPad-optimierte App und neue mobile Plattform

Der Social-Networking-Riese hat endlich seine lange erwartete Anwendung für Apple-Tablets veröffentlicht.

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Facebook nimmt verstärkt Smartphones und Tablet-Computer ins Visier. Das weltgrößte Online-Netzwerk startet in der Nacht zum Dienstag eine neue App-Plattform, mit der Entwickler ihre Software quer über verschiedene Geräte und Betriebssysteme hinweg anbieten können sollen. Zudem brachte Facebook nach monatelangen Spekulationen eine Universal-Version seiner kostenlosen iOS-App heraus, die nun auch an das iPad angepasst ist. In ihr werden unter anderem Bilder größer angezeigt und der Platz auf dem Bildschirm für ein kleines zusätzliches Fenster für Chats genutzt.

Breite Nachrichtenliste: Facebook auf dem iPad.

Mit der neuen Plattform soll das Programmieren von Facebook-Apps einfacher werden – die Entwickler brauchen nur ein Werkzeug, egal ob es um die Version für das Web oder speziell für bestimmte mobile Geräte geht. Aktuell ist es ein Entwicklerproblem, die Apps für diverse Systeme wie Apples iOS oder Googles Android anpassen zu müssen. Innerhalb der iOS-App soll es allerdings nicht möglich sein, Facebook Credits zu nutzen, um beispielsweise Spieleinhalte zu kaufen. Der Grund: Apple würde dann 30 Prozent Umsatzbeteiligung verlangen, die Facebook nicht abführen möchte.

Smartphones und Tablets sind ein wichtiges Segment für Facebook: Mehr als 350 Millionen Menschen im Monat nutzen das Netzwerk von mobilen Geräten aus, zudem können sie besser mit neuen Geschäftsmodellen wie ortsbezogener Werbung angesprochen werden. Eine speziell auf den größeren Bildschirm des iPad zugeschnittene Facebook-App war schon lange erwartet worden. Es gab Gerüchte, dass sie durch Differenzen zwischen Facebook und Apple aufgehalten wurde. Die Unternehmen hatten sich nicht auf eine Kooperation bei Apples Musiknetzwerk Ping einigen können. Das Netzwerk, bei dem Nutzer von Apples iTunes-Programm untereinander Musiktipps austauschen und Neuigkeiten über ihre Lieblingskünstler bekommen können, gilt bislang allerdings als Misserfolg. Zugleich bindet Facebook verstärkt Online-Musikdienste wie Spotify ein, die mit Apples iTunes konkurrieren.

[Update: Inzwischen ist die Facebook-App in Version 4.0.1 erhältlich, die einen möglichen Absturz beim Starten der Anwendung nach dem Update von einer älteren Version beseitigen soll. Bei anhaltenden Update-Problemen empfiehlt Facebook, die App zu löschen und neu aus dem App Store einzuspielen.] (Mit Material von dpa) / (bsc)