Deutsche Forscher knacken RFID-Karten

Wissenschaftlern der Ruhr-Universität-Bochum ist es gelungen, den Schlüssel von RFID-Karten eines bestimmten Modells zu kopieren. Dadurch lassen sich die unter anderem von Verkehrsbetrieben eingesetzten Karten reproduzieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 49 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christian Kirsch

Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum haben es geschafft, den Schlüssel von RFID-Karten eines bestimmten Modells zu kopieren. Für die Zugangskontrolle oder zu Abrechnungszwecken eingesetzte RFID-Karten sollen nicht nur bequem, sondern vor allem sicher sein: Doch könnten Angreifer eine kopierte Karte leicht missbrauchen.

David Oswald und Christof Paar ist es gelungen (PDF), die 3DES-Schlüssel von Karten des Typs DESFire MF3ICD40 auszulesen. Diese Karten stammen von Mifare, einem Tochterunternehmen von NXP Semiconductors. Sie werden unter anderem von Verkehrsbetrieben in der Tschechischen Republik, Melbourne und San Francisco verwendet. Bereits vor drei Jahren hatten Hacker eine andere RFID-Karte dieses Herstellers entschlüsselt, die im niederländischen Nahverkehr eingesetzt wurde.

Möglich wurde der jetzige Schlüsselklau durch eine Seitenkanalattacke, die die gegen solche Angriffe auf der Karte vorgesehenen Schutzmaßnahmen umging. Dazu maßen die Wissenschaftler wiederholt den Stromverbrauch beim Ver- und Entschlüsseln. Er lässt sich aus Veränderungen des Magnetfelds in der Nähe der Karte ermitteln.

Nach Angaben von Oswald und Paar sind die Mifare-Karten mit AES-Verschlüsselung vor dem von ihnen beschriebenen Angriff sicher. Der Hersteller hat die Lücke bestätigt und empfiehlt seinen Kunden den Umstieg auf ein aktuelles Modell. (ck)