Was leitende Angestellte 2011 verdienen

Leitende Angestellte haben gehören zu den Nutznießern der positiven wirtschaftlichen Entwicklung: Ihre Gehälter stiegen um 3,1 Prozent und damit deutlich stärker als im Vorjahr.

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Von
  • Marzena Sicking

Wer in die Gehaltsverhandlungen mit seinem Chef gehen will, sollte wissen, was er fordern kann. Blöderweise spricht aber niemand gerne über Geld, vor allem nicht über das eigene. Wie gut, dass es da die Vergütungsstudie der Managementberatung Kienbaum gibt, die uns verrät, was wir schon immer wissen wollten: nämlich, was der Kollege bzw. der Vorgesetzte eigentlich verdient. Wer sich selbst allerdings nicht zu der Kategorie "Leitender Angestellter“ zählen darf, der kann da schon mal neidisch werden.

So war schon 2010 kein schlechtes Jahr für Leitende Angestellte, damals stiegen ihre Gehälter um 2,3 Prozent. Kein großer Sprung, aber doch deutlich besser als die Nullrunde, die so manch anderer Angesteller hinnehmen musste. In diesem Jahr ist der Aufschwung im Geldbeutel der Führungsebene auch wieder da: Die Firmen haben bei den Gehältern für ihr Führungspersonal in diesem Jahr nochmal 3,1 Prozent draufgelegt.

So bekamen Leitende Angestellte, die direkt unter der Geschäftsführung arbeiten, im Durchschnitt 139.000 Euro im Jahr und damit rund 7.000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Gehälter der Führungskräfte auf der zweiten Ebene stiegen um durchschnittlich 5.000 Euro auf rund 102.000 Euro im Jahr.

Wer zu den Topverdienern der Leitenden gehören will, der sollte einen Posten als Gesamtleiter im kaufmännischen Bereich anstreben: Hier werden durchschnittlich 159.000 Euro im Jahr gezahlt. Am wenigsten bekommen Leitende Angestellte in der Arbeitsvorbereitung bzw. Produktionsplanung mit im etwa 82.000 Euro Jahresgehalt.

Wie die Kienbaum-Studie zeigt, kann die Spanne zwischen den Gehältern aber auch außerordentlich groß sein: Manche Führungskraft muss sich mit weniger als 50.000 Euro begnügen, während am anderen Ende mehr als 500.000 Euro pro Jahr überwiesen werden. Dennoch eignet sich die Statistik durchaus als Gradmesser, denn 77 Prozent aller Führungskräfte verdienen zwischen 50.000 und 150.000 Euro. Weitere Erkenntnis: Je größer das Unternehmen, desto höher auch das durchschnittliche Gehalt. Kein Wunder also, dass junge Talente am liebsten bei Großkonzernen anheuern.

Wer mit seiner Forderung nach einer deutlichen Gehaltserhöhung nicht durchkommt, kann es auch mit Tantiemen versuchen: Laut Kienbaum bekommen die nämlich 91 Prozent der Führungskräfte der ersten Ebene und 85 Prozent der zweiten Ebene. Im Durchschnitt betragen die jährlichen Bonuszahlungen 16.000 bis 28.000 Euro.

Falsch ist allerdings die Annahme, dass alle Führungskräfte vom Aufschwung profitiert haben. Denn wie eine andere Analyse der Managementberatung zeigt, haben die Geschäftsführer nur eine Gehaltssteigerung von 2,7 Prozent bekommen. Dafür liegen die Grundgehälter mit durchschnittlich 212.000 Euro allerdings auch schon relativ hoch. Auch hier ist die Spannbreite sehr groß: 37 Prozent bekommen unter 200.000 Euro im Jahr, 15 Prozent deutlich mehr als 500.000. Bei solchen Basis-Summen ist sicher auch eine kleine prozentuale Gehaltssteigerung willkommen.

(masi)