Popup-Blocker in Firefox ausgetrickst [Update]

Lücken im Firefox-Popup-Blocker und Flash-Tricks sichern bis auf Weiteres das Überleben der Popup-Werbung.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Herbert Braun

Die Internet-Werbewirtschaft hat Schwachstellen in den Popup-Blockern der gängigen Browser entdeckt: Nachdem bereits im Dezember der mit Windows XP Servicepack 2 mitgelieferte Popup-Blocker für den Internet Explorer überlistet wurde, zeigen sich nun auch Schwächen bei anderen Browsern.

Eine Möglichkeit ist das Öffnen eines Popup-Fensters, wenn der Besucher beispielsweise einen Link anklickt. Möglich wird das durch einen JavaScript-Code wie etwa:

window.onclick=pop;
function pop() {window.open('http://www.mozilla.org')}

Klickt der Besucher auf das Browserfenster, beispielsweise um einen Link zu öffnen, erscheint im Beispiel die Mozilla-Startseite im Hintergrund. Das funktioniert mit allen Mozilla-Browsern, nicht aber beim Internet Explorer mit SP2. Unter Opera 7 lässt es sich nur verhindern, wenn man alle Popup-Fenster verbietet -- eine drastische Maßnahme, die auch manches erwünschte Fenster kommentarlos unterdrückt.

Erfordert dieser Trick noch ein Minimum an Benutzer-Interaktion, öffnet sich bei Seiten wie USAGreetings das Popup-Fenster vollständig automatisch -- und das, obwohl Firefox seine Warnung am Anfang der Seite einblendet, das Öffnen eines Popup-Fensters sei verhindert worden. Die Werbeagentur Fastclick bettet dynamisch eine Flash-Datei in die Seite ein, die keinen anderen Zweck hat, als ein Popup-Fenster mit den übergebenen Parametern zu öffnen. So öffnet der unten stehende HTML-Code die Mozilla-Startseite als nicht zu unterdrückendes Popup-Fenster:

<embed
src=http://cdn.fastclick.net/fastclick.net/ffp.swf?url=http%3A//www.mozilla.org&width=200&height=200&top=100&left=100"
quality="high" wmode="transparent" width="1" height="1"
allowScriptAccess="always" type="application/x-shockwave-flash"
/>

Gegen die ActionScript-Funktionen in der Flash-Datei sind die eingebauten Popup-Blocker machtlos. In aktuellen Mozilla-Browsern behebt erst ein in der Konfigurationsverwaltung about:config neu angelegter Eintrag privacy.popups.disable_from_plugins, der den Wert 2 erhält, dieses Problem.

Bordmittel, um den weit verbreiteten Flash-Player abzuschalten oder zu konfigurieren, gibt es im Internet Explorer unter Windows XP / Service Pack 2 (über die Add-on-Verwaltung) oder im IE-basierten Avant-Browser, nicht jedoch in Mozilla-Browsern. Opera erlaubt in den Schnelleinstellungen (Taste F12) nur, alle Plugins abzuschalten. Die Flashblock-Extension für Firefox & Co. spielt Flash-Filme erst nach Anklicken ab, wenn ihre URL nicht auf einer vom Anwender verwalteten Whitelist steht. Ansonsten lassen sich Popup-Fenster, die von einschlägig bekannten Werbeservern kommen, natürlich mit Werbeblockern wie Adblock unterdrücken. (heb)