Verkauf von T-Mobile USA wird immer fraglicher

Die Gespräche über eine Weiterveräußerung von Teilen von T-Mobile USA liegen auf Eis, heißt es. Dies sei das bislang stärkste Indiz dafür, dass AT&T das ganze Geschäft platzen lassen könnte.

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Von
  • dpa

Die Deutsche Telekom und ihr US-Partner AT&T stecken nach einem Bericht des Wall Street Journalin einer Sackgasse bei ihren Bemühungen, den Verkauf des Mobilfunkanbieters T-Mobile USA zu retten. Unter Berufung auf eingeweihte Personen schreibt das Blatt, die Gespräche über eine Weiterveräußerung von Teilen von T-Mobile USA lägen auf Eis. Dies sei das bislang stärkste Indiz dafür, dass AT&T das ganze Geschäft platzen lassen könnte.

Die Hoffnung war, dass durch einen Weiterverkauf etwa von Funkfrequenzen oder durch die Abtretung von Kunden an einen kleineren Rivalen die US-Wettbewerbshüter ihre Blockadehaltung gegen die Übernahme aufgeben könnten. Die Beteiligten seien sich inzwischen aber nicht mehr so sicher, dass dies helfen würde. Von der Telekom und AT&T war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

Wenn der 39 Milliarden Dollar schwere Verkauf zustande käme, blieben von aktuell vier landesweiten US-Mobilfunkanbietern nur noch drei übrig, von denen AT&T die unumstrittene Nummer eins wäre. Die Kartellwächter laufen Sturm gegen die Vorstellung einer übermächtigen AT&T. Sie fürchten, dass die Kunden am Ende höhere Gebühren zahlen müssen. T-Mobile USA gilt als preisgünstig. Deshalb hatte das zuständige Justizministerium gegen den Verkauf geklagt, und auch der Netzregulierer FCC hatte sich abweisend geäußert.

Die Deutsche Telekom und AT&T haben sich nun erst einmal Bedenkzeit ausgebeten und prüfen ihre Möglichkeiten. Dafür haben sie bis Mitte Januar Zeit, dann will das zuständige Gericht Klarheit über die Pläne der Konzerne haben. Es geht um viel: Die Deutsche Telekom will mit der Trennung von ihrer Tochter ein Sorgenkind loswerden. T-Mobile USA litt zuletzt unter Kundenschwund, die Telekom müsste über kurz oder lang Milliarden in den Netzausbau stecken. AT&T wiederum braucht frische Frequenzen, weil das eigene Netz überlastet ist. (jk)