Backbone-Ausfall bei Level 3

Beim US-amerikanischen IP-Carrier Level 3 kam es in den USA und Europa um kurz vor neun Uhr hiesiger Zeit offenbar zu einem Totalausfall des Backbone-Netzes. Mittlerweile sollten alle Teile des Level-3-Netzes wieder online sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 103 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Monika Ermert

Beim US-amerikanischen IP-Carrier Level 3 kam es in den USA und Europa um kurz vor neun Uhr hiesiger Zeit offenbar zu einem Totalausfall des Backbone-Netzes. In Deutschland waren IP-Peerings von Level 3 zu mehreren deutschen Netzen wie dem der Telekom gekappt. Für viele Internet-Nutzer war der Weg in die USA abgeschnitten.

Erste Entwarnung kam um halb zehn aus Italien und auch aus Irland. Die dortigen Netze seien seit 9.30 Uhr wieder stabil, teilten Administratoren den Kollegen auf der Mailing-Liste der North-American Network Operator Group (NANOG) mit. Kollegen in den USA wurden zur selben Zeit noch einmal um eine Stunde Geduld gebeten. Nach und nach meldeten sich aber auch verschiedene Netzabschnitte zurück. Gegen 11 Uhr europäischer Zeit blieb noch San Francisco ohne Level-3-Netz. Mitterweile scheint das Netz aber wieder komplett online zu sein.

Bei Level 3 bestätigte man den Ausfall, für Einzelheiten und für Informationen über die Ursachen des Ausfalls war bisher aber weder in Deutschland noch in den USA ein Verantwortlicher zu sprechen. Spekulationen von Administratoren zufolge soll ein weltweites Router-Software-Update bei Level 3 Ursache des Ausfalls gewesen sein. Es kursieren aber auch Gerüchte, nach denen Level 3 als Warnschuss Verbindungen zu vielen Konkurrenz-Carriern gekappt haben soll, um ausstehende Transit-Zahlungen einzutreiben. Erst kürzlich hatte Level 3 sein IP-Peering mit dem Mitbewerber Cogent ausgesetzt, weil dieser sich weigert, für die Übergabe von IP-Daten ins Level-3-Backbone zu bezahlen. (Monika Ermert) / (hob)