Streit um Fake-Profile bei Partnerbörse

Das Geschäft mit der Online-Liebe wird mit harten Bandagen bestritten. eDarling hat nun zwei einstweilige Verfügungen erwirkt – so soll ein Konkurrent fingierte Profile angelegt und darüber Nachrichten verschickt haben.

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Von
  • Johannes Haupt

Der Datingdienst eDarling hat einstweilige Verfügungen gegen die Mitbewerber ElitePartner.de und Partnersuche.de erwirkt. ElitePartner (gehört zu Tomorrow Focus) wurde dazu aufgefordert, seine Mitgliedschafts- und Gebührenstruktur transparenter zu machen; das Unternehmen habe nicht deutlich genug auf automatische Verlängerungen der Premium-Accounts hingewiesen.

Schwerwiegender ist der Vorwurf gegen Partnersuche.de, ein Projekt der Unister Holding. Das Unternehmen betreibt außerdem die Reiseseiten ab-in-den-urlaub.de, fluege.de und reisen.de, die Finanzseiten geld.de und versicherungen.de, die Nachrichtenseite news.de und zahlreiche weitere Portale. Partnersuche.de wurde durch die einstweilige Verfügung untersagt, weiterhin gefälschte Mitgliederprofile anzulegen und darüber "echte" Mitglieder anzuschreiben, um sie indirekt zum Abschluss von Premium-Mitgliedschaften zu animieren. Das erklärte eDarling-Geschäftsführer Lukas Brosseder im Gespräch mit heise online.

Er distanziere sich ausdrücklich von einer solchen Geschäftspraxis, bei eDarling.de habe es zu keinem Zeitpunkt fingierte Profile gegeben. Woher sein Unternehmen die Informationen zum angeblichen Betrug bei Partnersuche.de habe, wollte Brosseder nicht verraten. "Profile wie das eines 18-jährigen Notars sind aber natürlich schon etwas auffällig." Ein weiterer Vorwurf gegen Partnersuche.de lautet, der Datingdienst habe mit einem Testsieg bei Preisvergleich.de (ebenfalls Unister) geworben. Einen solchen Test habe es aber nie gegeben. Die einstweilige Verfügung habe Partnersuche.de die Werbung mit der Auszeichung entsprechend untersagt, erkläre Brosseder.

"eDarling spürt scheinbar den Atem der Konkurrenz"

Unister hat am Freitag mit einer Pressemitteilung auf die Vorwürfe reagiert, die zuvor über einen Bericht der Internetworld Business publik wurden. Demnach strenge Unister rechtliche Schritte gegen einen ehemaligen Mitarbeiter an, der falsche Äußerungen über seinen Ex-Arbeitgeber verbreite. Unister-Pressechef Konstantin Korosides erklärte gegenüber heise online, es sei höchst dubios, wie sich eDarling die nun verbreiteten Informationen besorgt habe. "eDarling spürt scheinbar den Atem der Konkurrenz und versucht es nun mit solchen juristischen Klimmzügen." Das Unternehmen versuche offenbar, die Medien zu instrumentalisieren, um das Image der Konkurrenz anzukratzen. Zu den erhobenen Vorwürfen gegen Partnersuche.de wollte Korosides angesichts des schwebenden Verfahrens keine Stellung beziehen. (jh)