Mit Zink und Luft zu besseren Akkus

Das Start-up Eos Energy Story hat einen neuartigen Stromspeicher entwickelt, der Energiekonzernen als Puffer in ihrem Netz dienen könnte.

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Die junge US-Firma Eos Energy Storage arbeitet an neuartigen Batterien, die im Stromnetz überschüssige Energie speichern sollen. Die sogenannten Zink-Luft-Akkus könnten Strom kostengünstig auch zu Spitzenlastzeiten einspeisen. Eine zusätzliche Produktion etwa in Erdgaskraftwerken wäre dann nicht mehr notwendig, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Die aktuelle Eos-Prototyp-Generation soll bereits die doppelte Energiedichte von Lithium-Ionen-Akkus aufweisen und deutlich langlebiger sein. Das Endprodukt könnte gar bis zu 30 Jahre lang im Stromnetzbetrieb durchhalten – mit einer Zyklusleistung, die selbst über der von Blei-Batterien liegt. "Es wäre somit einer der langlebigsten Akkutypen überhaupt", glaubt Firmenchef Michael Oster. Zur Umsetzung der Pläne werde das Start-up demnächst eine Finanzierungsrunde über 10 Millionen US-Dollar von mehreren Investoren abschließen.

"Wenn das, was Eos behauptet, Realität wird, wäre das in der Tat revolutionär", meint Steve Minnihan, Energieanalyst bei Lux Research. Sowohl für Zwischenspeicher im Stromnetz als für Elektrofahrzeuge sei der Akku geeignet. Oster zufolge erreicht der Prototyp-Akku 2700 Zyklen ohne sichtbare Leistungseinbußen in einer Batterie im Maßstab von einem Drittel Kilowatt. Im Vergleich dazu schafft der Konkurrent ReVolt Technology, der an einem ähnlichen Verfahren arbeitet, noch keine 1000 – dies will man bis 2013 erreichen. Energieanalyst Minnihan glaubt allerdings, dass Eos noch eine ganze Weile brauchen wird, bis das Endziel – 10.000 Zyklen im Megawatt-Bereich – auch erreicht ist.

Jeff Dahn, Professor für Physik und Chemie an der Dalhousie University, ist allerdings skeptisch, dass das klappt. "Wenn die Elektrolyt- und Membranprobleme gelöst sind, wäre das ein großer Schritt nach vorne für Zink-Luft-Akkus. Aber dafür müssten wir zunächst die Daten sehen. Bislang hat man sie uns nicht gezeigt."

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(bsc)