CES

Ultrabooks bekommen größere Displays, NFC und Spracherkennung

Intel feiert mehr als 75 geplante Ultrabooks, gibt der Plattform ein paar Neuerungen wie NFC oder Spracherkennung mit und zeigt Demogeräte mit Neigesensor, durchsichtigem Touchpad und Touch-Display.

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Die wichtigste Marketingkampagne seit Centrio will Intel mit den Ultrabooks aufziehen, sagte Vizepräsident Mooly Eden auf der CES-Pressekonferenz, und so klang dann auch die ganze Veranstaltung hauptsächlich nach Marketing mit nur wenigen Neuigkeiten, aber einigen unterhaltsamen Konzepten.

Mehr als 75 Ultrabooks sollen dieses Jahr erscheinen, sagte Eden, und zwar nicht nur wie bisher mit 11- und 13-Zoll-Display, sondern auch mit 14 und 15 Zoll großen Bildschirmen. Das hatte Intel von Anfang an vorgesehen, doch erst die nächste Generation würde diese Größe auch umsetzen. Zwei Modelle hatte Acer schon am Vortag gezeigt, weitere werden auf der CES erwartet. Die Hälfte der Ultrabooks-Designs hätten 14-Zoll-Panels oder größere, sagte Eden.

Diese zweite Generation kommt wie bekannt mit Ivy-Bridge-Prozessoren samt USB 3.0 und Thunderbolt, sie und soll im Frühling (vielleicht Ostern) starten. Neues zu Ivy Bridge gab es dann auch zu hören: Die Kurzstrecken-Funktechnik NFC soll integriert sein, und zwar explizit zum Bezahlen. Dabei ist nicht wie bei der NFC-Integration in Smartphones daran gedacht, dass man in Läden sein Ultrabook ans Bezahlterminal hält, sondern anders herum dient das Notebook als Terminal. So kann der Anwender seine mit NFC ausgerüstete Kreditkarte ans Notebook halten und so Zahlungen übers Internet sicherer und komfortabler als bisher durchführen. NFC-Chips bekommen beispielsweise zukünftige Sparkassen-Karten, Intel erwähnt die im November geschlossene Partnerschaft mit MasterCard.

Als weitere Neuerung kündigte Eden eine Partnerschaft mit dem Spracherkennungs-Spezialisten Nuance an, die zu einer Systemerweiterung führen soll, um Ultrabooks per Sprache zu steuern. Der ersten Demo nach handelt es sich bislang nur um eine Art Programmstarter und eine in Anwendungen verfügbare Spracherkennung für Textfelder, aber nicht um eine ausgefeilte Sprachsteuerung. Immerhin versprechen Intel und Nuance ein SDK, mit dem Programmierer ihre Anwendungen um Sprachsteuerung erweitern können sollen. Weitere Details sollen aber erst im Laufe des Jahres folgen.

Und dann gab es ein paar Demos an Prototypen zu sehen. Eden zeigte einen Flugsimulator, den er per Kippen eines Ultrabooks steuerte – es hatte also einen Beschleunigungssensor. Außerdem war das Display multitouch-fähig, eine bei Notebooks sich bisher als nicht allzu praktisch erweisende Erweiterung. Eden zeigte sich von dieser Art der Bedienung jedoch begeistert, und vielleicht wird sie mit Windows 8 ja etwas nützlicher. Einen Convertible zeigte er auch, also ein Notebook, das sich in ein Tablet verwandeln lässt. Diese Bauform hatte Intel für Ultrabooks explizit spezifiziert und erlaubt dann etwas großzügigere Abmessungen für die Displaymechanik.

Eden zeigt ein Ultrabook mit durchsichtigem Touchpad, das zusammengeklappt den Blick aufs Display ermöglicht.

(Bild: Intel)

Dann zeigte Eden eine Designstudie mit Namen Nikiski. Das Besondere an diesem Ultrabook ist das Touchpad: Es ist durchsichtig und zieht sich über die gesamte Handballenablage. Was beim normalen Arbeiten nur ein nutzloser Gag ist, zeigt seine Stärke beim zusammengeklappten Gerät: Dann kann man quasi durch den Boden auf ein Teil des Displays gucken. So kann man das Notebook ohne Aufklappen nutzen, in einem Spezialmodus zeigt es nur auf dem sichtbaren Bereich etwas an. Der Anwender steuert das Notebook dann per Touchpad, das auch von unten auf Berührungen reagiert. So soll man unterwegs schnell Termine überprüfen oder Mails überfliegen können, ohne das Notebook aufzuklappen.

Ob diese Prototypen und Designstudien allerdings jemals in Serie gehen, ist fraglich.

Einen Test der in Deutschland tatsächlich erhältlichen Ultrabooks und ähnlich flacher Subnotebooks anderer Hersteller bringt c't 3/12 (ab nächsten Montag am Kiosk). (jow)