Monotype gibt Kompressionstechnik für Webfonts frei

Browser- und Tool-Hersteller dürfen ab sofort kostenfrei eine patentierte Technik von Monotype zum Komprimieren von Schriften nutzen. Google will sie in seinen Browser Chrome einbauen und so die Ladezeiten für Fonts reduzieren.

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Von
  • Christian Kirsch

Das beim W3C zur Standardisierung vorgeschlagene MTX-Format soll speziell Schriftdaten komprimieren und so bei Webfonts Übertragungszeit und -bandbreite sparen. Durchsetzen konnte sie sich bislang jedoch nicht, denn sie ist durch Patente des Erfinders Monotype geschützt. Sowohl das MTX-Format als auch den beim W3C eingereichten Code stellt der Schrifthersteller Monotype nun unter eine liberale Lizenz, die die kostenfreie, unbefristete und unwiderrufliche Nutzung erlaubt.

Erster Nutznießer der neuen Freiheit ist Google, das MTX in seinen Browser Chrome einbauen will. Gemeinsam mit Monotype will Google außerdem an Werkzeugen zur Schrifterstellung arbeiten. Bislang unterstützt nur Microsofts Internet Explorer die komprimierten Fonts im Embedded-OpenType-Format.

Verglichen mit dem traditionellen gzip-Verfahren, das Webserver auf beliebige Dateien anwenden können und das jeder Browser versteht, komprimiert MTX Font-Files zwischen 2 und über 20 Prozent stärker. Die besten Resultate erzielt die Technik bei westlichen Schriften mit relativ wenigen Glyphen, bei asiatischen Fonts fällt der Vorteil gegenüber gzip weniger ins Gewicht. (ck)